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Popakademie aus der Tonne

Theaterbau: Studie soll drei Varianten prüfen


Gütersloh (WB/rec). Die Pläne für eine Rock- oder Popakademie auf dem Pfleiderer-Areal werden wieder aus der Mülltonne geholt. Der nordrhein-westfälische Städtebauminister Oliver Wittke hat Güterslohs Bürgermeisterin Maria Unger ermuntert, das Konzept weiter zu verfolgen. Die Umnutzung einer Industriebrache könnte förderungswürdig sein.
Die Stadtverwaltung will dem Kulturausschuss am kommenden Dienstag darum über eine Machbarkeitsstudie abstimmen lassen. Darin soll die Realisierungschance einer Popakademie ebenso geprüft werden wie der Umbau der Paul-Thöne-Halle und ein Bühnenanbau an die Stadthalle. Die Bürgermeisterin hat diesen Vorschlag mit dem Ältestenrat abgestimmt, dem die sechs Ratsfraktions-Vorsitzenden und die stellvertretenden Bürgermeister angehören. In dieser Runde stimmte nur Norbert Morkes (BfGT) gegen solch eine Studie. Morkes kritisiert die hohen Kosten solch einer Studie, die man sich wegen bereits vorhandener Kenntnisse über die verschiedenen Varianten auch sparen könne. Sollte sich die Mehrheit erneut für einen Theater-Neubau aussprechen, schließt Morkes ein weiteres Bürgerbegehren nicht aus.
Ziel der Studie sei es, »die Realisierungschancen und -potenziale für die zwei Standorte und die einzelnen Vorschläge gegenüberzustellen, zu bewerten und zu einer gemeinsamen klaren Entscheidung zu kommen«, werden Unger und Kultur-Beigeordneter Andreas Kimpel in einer Presse-Mitteilung der Stadtverwaltung zitiert. Eine Machbarkeitsstudie sei außerdem wichtig als Beurteilungsgrundlage für eine eventuelle Landesförderung, betonte Kimpel.
Prüfungsthemen seien städtebauliche Effekte, Finanzierungsmöglichkeiten, architektonische Aspekte und kulturpolitische Wirkungen. Unger und Kimpel schlagen die Einbeziehung des Fachbüros Beneke/Daberto aus München vor, das unter anderem den Umbau des Bielefelder Theaters federführend begleitet. Die Mehrheit des Ältestenrates sieht laut Pressemeldung in der vorgeschlagenen Vorgehensweise eine Möglichkeit zur sachlichen und fundierten Bewertung der unterschiedlichen Alternativen. Der Ältestenrat schloss sich dem Ergebnis des Kulturforums an: Eine ausgewiesene Spielstätte ist auf Dauer für das Kulturprogramm in Gütersloh unabdingbar. Sollte der Kulturausschuss dem Vorschlag zustimmen, ist damit ein ehrgeiziger Zeitplan gesetzt. Im Frühsommer 2006 soll auf Basis der Untersuchungsergebnisse eine Entscheidung über die Theaterfrage fallen.

Artikel vom 19.11.2005