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Der Kunde ist weiblich
- kaum einer merkt's

Vortrag von Marketingexpertin Diana Jaffé


Herford (HK). Frauen kaufen in der westlichen Welt nicht nur 85 Prozent der Alltagsgüter, sondern auch Autos, Wohneigentum und vieles mehr. Heute sind 60 Prozent der Frauen berufstätig, das heißt, sie verfügen über eigenes Geld. »Frauen sind eine Wirtschaftsmacht und die wenigsten Unternehmen merken das«, das behauptet jedenfalls die Marketingexpertin Diana Jaffé in ihrem Buch »Der Kunde ist weiblich«.
»Wie kann es dann sein, dass so viele Firmen so wenig kundinnenfreundlich sind?« war die Frage einer Zuhörerin am Ende des Vortrages an Diana Jaffé im Elsbachhaus. Das Frauenforum im Kreis Herford, die Gleichstellungsbeauftragte im Kreis Herford und das Regionale Bildungsbüro hatten dazu eingeladen.
Frau Jaffés Antwort: »Solange Männer in Schlüsselpositionen sitzen, wird sich daran nichts ändern.« In der Unternehmenskultur sei immer nur von dem Kunden die Rede, nie von der Kundin. Die Werbung verkaufe die Frauen noch viel zu oft für dumm.
Unternehmen, die am weiblich geprägten Markt vorbeiproduzieren, hätten in Zukunft Konsequenzen zu fürchten. Die Ausrichtung auf eine weibliche Zielgruppe dagegen führe oft zu Innovationen, die auch für Männer unwiderstehlich sind wie beispielweise ein kleiner, leistungsstarker Schraubendreher.

Artikel vom 19.11.2005