19.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Auf verlorenem Posten?

Personell stark geschwächte Mindener erwarten Großwallstadt

Von Volker Krusche
Minden (WB). Es hätte alles so schön sein können. Mit dem Punktgewinn aus Lübbecke als Rückenwind wollte Handball-Bundesligist GWD Minden in seine morgige Hausaufgabe gegen den TV Großwallstadt gehen und die Punkte sechs und sieben der Habenseite zuführen. Doch angesichts des großen Lazaretts ist ein Sieg inzwischen in weite Ferne gerückt, wäre alles andere als ein Gästeerfolg eine große Überraschung.

Natürlich halten sich Trainer Richard Ratka und Manager Horst Bredemeier in Sachen Pessimismus eher zurück. Müssen sie auch, schließlich gilt es die in der Vorwoche endgültig entfachte gute Stimmung auch am Sonntag ab 18 Uhr in der Kampa-Halle zu verbreiten, zumal »Hotti« davon ausgeht, »dass wir durchaus an der 3000-Zuschauer-Marke kratzen sollten, schließlich gibt es weit und breit aufgrund des Totensonntags und des damit verbundenen Sportverbots bis 18 Uhr kein anderes Sportevent.« Und eine massive Rückendeckung wird das Häuflein an Aufrechten der »Grün-Weißen« auch bitter nötig haben, denn personell wird man den Gästen aus Mainfranken angesichts der neuerlichen Verletzungsrückschläge wohl deutlich unterlegen sein. Neben den nach wie vor pausierenden Stephan Just und Ognjen Backovic, die wohl erst beim Gastspiel in 14 Tagen in Wilhelmshaven ins Team zurückkehren, scheint zumindest der Einsatz von Arne Niemeyer (Bänderriss im Mittelfuß) kaum realistisch und der von Dimitri Kouzelev (Riss des Trommelfells) zumindest noch fraglich (wir berichteten). Doch nicht nur im Spiel wird es daher Defizite geben, auch die Vorbereitung war natürlich alles andere als optimal. »Wir haben versucht uns auf die Situation einzustellen. Aber es war sehr schwer«, so Ratka. »Wir müssen am Sonntag auf jeden Fall den Einsatz aus Lübbecke wiederholen. Dann wird man sehen, ob es reichen kann.«
Beim Gast fällt mit Dominik Klein der Senkrechtstarter aus, was der TVG allerdings wird besser kompensieren können, als die Hausherren. Insbesondere die rechte Seite mit den beiden unterschiedlichen Rückraumspielern Petersson (schnell und technisch stark) und Holmgeirsson (knallharter Werfer), das Zusammspiel zwischen Spielmacher Grimm und Kreisläufer Tiedtke und natürlich Tausendsassa Chrischa Hannwald im Tor seien Leistungsmerkmale der Mannen von Michael Roth. »Zudem decken sie sehr offensiv, was uns angesichts der Personalsituation aber eher entgegenkommen sollte«, ergänzt Ratka.

Artikel vom 19.11.2005