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Grandiose Aufholjagd
gegen die Ostsee-Kogge

TuS Spenge erkämpft einen Punkt gegen HC Rostock

Von Victor Fritzen
Spenge (HK). Sie hatten in heimischer Halle noch nie so viele Tore bis zur Halbzeit kassiert (16), am Ende reichte es trotzdem noch zu einem Unentschieden: Gegen die bisher in der Fremde punktlosen Rostocker leistete der TuS Spenge eine große Kraftanstrengung und erkämpfte sich gegen den HC Empor Rostock einen verdienten Punkt. 750 Zuschauer sahen eine packende Partie.

Der heimischen Sieben war anzumerken, dass die Spiele der letzten (englischen) Wochen an der Substanz gezehrt hatten. Die junge Gäste-Mannschaft von der Ostsee ging von Beginn an forsch zu Werke, erkämpfte sich viele Bälle und nutzte die Schwächen in der Spenger Deckung eiskalt aus. Und so lief die Schubert-Sieben nach dem 9:10 fortwährend einem Rückstand hinterher. Vier Tore lag der TuS zur Halbzeit zurück (12:16), Walter Schubert fand zur Halbzeit in der Kabine ruhige Worte: »Wir hatten Probleme damit, die richtige Abwehr-Formation zu finden und mussten uns etwas einfallen lassen.«
Doch Halbzeit zwei begann so, wie die erste aufgehört hatte. Spenge fand kein Mittel gegen agile Rostocker. Zwischenzeitlich lag der TuS mit sieben Toren hinten (14:21), das allerdings schien die Initialzündung für eine grandiose Aufholjagd zu sein. »Der Rückstand schien uns zu beflügeln. Unser Team hat eine tolle Moral und großen Kampfgeist an den Tag gelegt hat«, freute sich Michael Scholz nach der Partie. Spenge mobilisierte noch einmal alle Kräfte und kam Tor um Tor wieder ran. Innerhalb von drei Minuten machten sie aus einem 21:25 ein 25:25. Michael Scholz hatte mit drei Treffern wesentlichen Anteil daran.
Für Unmut sorgten immer wieder fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen. Beide Seiten fühlten sich so manches Mal benachteiligt, Walter Schuberts Temperament wussten die Schiedsrichter erst durch eine gelbe Karte zu bändigen. »Das junge Schiedsrichter-Gespann war aber nicht ausschlaggebend. Wir mussten uns auf unser Spiel und auf unsere Stärken konzentrieren. Das haben wir am Ende eindrucksvoll unter Beweis gestellt«, erzählte ein abgekämpfter Stephan Wilmsen kurz nach dem Spiel.
»Ich bin froh, dass es noch zu einem Punkt gereicht hat. Meine Mannschaft muss jetzt erst einmal wieder ihre Akkus aufladen.« Das ist auch nötig, nächste Woche Samstag geht es in den hohen Norden, zum TSV Altenholz. Dort gilt es wieder anzugreifen, um sich langfristig im Tabellen-Mittelfeld zu etablieren.

Artikel vom 21.11.2005