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Mietern wird »eingeheizt«

Übergangswohnheime: Controlling deckt Probleme auf

Harsewinkel (jaf). Eklatante Unterschiede gibt es bei den Verbrauchskosten in den städtischen Übergangswohnheimen. So konnte die Verwaltung dank eines Controllings Abweichungen von bis zu 150 Prozent notieren.

Nur ein Beispiel: Während die Heizkosten im Gebäude an der Paul-Keller-Straße 24 nach der Gebührenkalkulation 2005 bei gut 1370 Euro liegen, sind das - man staunt nicht schlecht - am Prozessionsweg 10 immerhin 12 658 Euro. »Es gibt einige schwarze Schafe, die Strom verbrauchen, ohne darüber nachzudenken«, so Dieter Berheide (CDU) während der jüngsten Ratssitzung, der auch die Verwaltung für das Controlling lobte: »Das ist wichtig, das sind unsere Steuergelder«.
Die Verwaltung ist auch schon aktiv geworden - den Bewohnern wird jetzt »eingeheizt«: Bestimmte Geräte wie Heizlüfter wurden vom Hausmeister eingesammelt. Die Störungen der Pelletheizung im Tecklenburger Weg 126 wurden ausgemerzt. Im Prozessionsweg 10 wurde festgestellt, dass das Obergeschoss ungedämmt war. Hier wurden im Sommer umfangreiche Arbeiten durchgeführt. Zurzeit überlegt die Stadt, die Waschmaschinen mit Münzautomaten auszurüsten. Grund: Es wurde beobachtet, dass die Maschinen mit nur einer Hand voll Wäsche betrieben werden.
Johannes Sieweke (UWG) stießen die starken Schwankungen bei den Grundkosten auf: »2005 haben wir eine Überbezahlung. Und da wir einen häufigen Mieterwechsel verzeichnen, bedeutet dies 2006 einen Vorteil für die Nachmieter. Es ist auch nicht plausibel, wenn Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt günstiger sind«. Das sah Reinhard Hemkemeyer (SPD) ganz anders: »In den Übergangswohnheimen brauchen wir kein Höchstmaß an Gerechtigkeit. Wir sind froh, wenn wir überhaupt keine Übergangswohnheime mehr haben. Dann haben wir unser Ziel erreicht. Je höher die Gebühr, desto besser für die Stadt, dann kommt es nämlich zum Wohnungswechsel, und wir können die Häuser abstoßen«.
Apropos abstoßen: Stadtplaner Pawel berichtete vom Verkauf des Objektes am Schützenbusch: »Wir haben drei konkrete Interessenten. Die Bewerbungsfrist läuft aber bis zum Ende des Jahres«.

Artikel vom 18.11.2005