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Investition in die Höhe bringt Effizienz

Hörmann KG erweitert Hochregallager in Brockhagen - Auftragsspitzen besser abfedern

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen-Brockhagen (WB). Nackte Stahlregale türmen sich zu beiden Seiten auf. In der Mitte fühlt sich der Betrachter wie in einer Häuserschlucht: Mit 18,5 Metern Höhe macht das neue Hochregallager der Hörmann KG Brockhagen seinem Namen alle Ehre. Je höher, je effektiver ist die Devise, nach der der Tür- und Torehersteller seine Lagerhaltung verbessern will.

Der Erweiterungsbau an der Horststraße fasst auf einer Breite von 23 Metern und einer Länge von 62 Metern zusätzliche 2000 Packstücke aus Toren und Zargen, die bis zu acht Meter lang und sechs Meter hoch sein können. 6000 Teile können die drei bislang bestehenden so genannten Gassen aufnehmen. »Mit insgesamt vier Gassen erreichen wir dann einen Umschlag von 1800 Packstücken pro Tag. Das entspricht 70 Sattelzug-Ladungen«, erläutert Dr. Michael Brinkmann, Werksleiter an der Horststraße. Und er ist durchaus stolz auf die 2,6 Millionen-Euro-Investition, mit der sich die Familie Hörmann weiter zum deutschen Standort bekenne: »Ich kenne keinen Wettbewerber, der solch ein Logistiksystem hat.«
Die vierte Hochregal-Gasse soll künftig die Effektivität der Lagerhaltung weiter verbessern. Denn gerade in den besonders auftragsstarken Monaten November und Dezember - »Zu Weihnachten soll der Bau fertig sein«, so die Ansprüche der Auftraggeber - türmen sich die auszuliefenden Riesen-Pakete, und das bisherige Lager stößt an seine Grenzen. Viele Teile liegen deshalb abholbereit auf dem Betriebshof oder in den Hallen. Für die gut verpackten Waren ist das kein Problem, aber das Auffinden der einzelnen Margen für den Abtransport, das kostet enorm viel Zeit und damit auch Geld. Mit der vierten Gasse sollen diese Spitzen abgefangen werden.
Denn das Hörmann-Hochregallager arbeitet mit einem vollautomatischen Regalbediengerät auch schon in den bereits bestehenden Abschnitten. Dieses Gerät verwaltet das Lager sozusagen von Geisterhand ausgesprochen zielgenau und schnell: Es legt 165 Meter in der Minute zurück, in die Höhe geht es in 60 Meter in der Minute. Da kann kein Gabelstapler mithalten.
Der Erweiterungsbau ist streng genommen nur eine Aufstockung, denn neben den drei bisherigen Hochregallagern gab es eine 8,50 Meter hohe Halle, die nun um zehn Meter aufgestockt wird. »Noch höher dürfen wir hier laut Bebauungsplan nicht gehen«, erläutert Brinkmann. Nachdem im August die alte Halle aufgerissen worden war, kamen die Stahlgerüste. Jetzt wird an den Wand und Deckenverkleidungen sowie an der Isolierung gearbeitet. Bis Weihnachten soll dann auch der Brandschutz angebracht sein und das neue Regalbediengerät. »Das hat tatsächlich auch eine Masthöhe von 18 Metern«, berichtet Michael Brinkmann. Lagerverwaltungssystem und Steuerrechner werden nach dem Jahreswechsel installiert, und im Frühjahr soll die Gasse voll in Betrieb gehen, so der Zeitplan.

Artikel vom 19.11.2005