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Zweitgrößtes Gymnasium im Kreis

Übergangsquote von der Grundschule verbessert - Räume für die Oberstufe fertig

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Das Gymnasium Schloß Holte-Stukenbrock wird mit dem nächsten Schuljahr das zweitgrößte im Kreis sein (das größte ist das Städtische Gymnasium Gütersloh) und diesen Status mit der Oberstufe halten. In drei Jahren werden um die 1000 Schüler das Gymnasium besuchen, die von 70 Lehrern unterrichtet werden.

Das berichtete Schulleiterin Marion Blome am Mittwoch den Mitgliedern des Schulausschusses, die die fertig gestellten Arbeiten an dem Baukörper für die Oberstufe (Sekundarstufe II) besichtigten. Ab kommenden Schuljahr werden Schüler der Jahrgangsstufe 11 dort einziehen. Zurzeit werden in dem Gymnasium im Aufbau 645 Schüler in den Klassen 5 bis 10 von 44 Lehrern unterrichtet. »Wenn man bedenkt, dass wir vor fünf Jahren in der Ursulaschule mit 87 Schülern und acht Lehrern gestartet sind. . .«, erinnerte Blome.
Der Bau des Gymnasiums komplettiert das Schulangebot im weiterführenden Bereich. Schulausschussvorsitzende Helga Hoener sagte, die Übergangsquote von der Grundschule aufs Gymnasium sei in Schloß Holte-Stukenbrock zu niedrig gewesen. Die Fahrerei nach Verl, Oerlinghausen oder Bielefeld-Sennestadt sei vielen Eltern zu aufwändig gewesen. Sie hätten ihre Kinder aus diesen Grund lieber an die Realschule geschickt, die vor Ort ist. Die Übergangsquote habe sich wunschgemäß auf 30 Prozent verbessert.
Die »letzte Baustelle« am Gymnasium ist ein Aufenthaltsraum, der eine Küchenzeile bekommt. »Wir bekommen jedes Jahr 120 neue Schüler. Den ersten Schultag können wir mit diesem Raum besser bewältigen. Pro Kind müssen wir mit drei erwachsenen Besuchern an diesem Tag rechnen«, berichtete Marion Blome.
Die Schulleiterin führte mit ihrem Stellvertreter Erhard Seifert durch den Neubau, »damit wir einen Eindruck haben, wo das ganze Geld abgeblieben ist«, so Helga Hoener. Die unterschiedlichen Bauphasen, so Blome, seien mit Lärm und Staub verbunden gewesen - um so glücklicher sei sie, dass diese Phase beendet sei. Wie sich die Ausschussmitglieder persönlich überzeugten, gibt es im Neubau auch keine Lüftungsprobleme mehr - die Fenster lassen sich öffnen. Das Problem, das sich im ersten Bauabschnitt gezeigt hatte - dass der Verkehrslärm der Holter Straße bei geöffneten Fenstern den Unterricht stört - bleibt aber auch im Neubau erhalten.
Der Start in die Sekundarstufe II wird konzeptionell vorbereitet und organisatorisch an das bestehende pädagogische Konzept angebunden. Einen Informationsabend dazu gibt es am Montag, 5. Dezember, für die neuen »Elfer« und deren Eltern.
Die Schulleitung wartet die Eckpunkte des neuen NRW-Schulgesetzes ab, die Ende November veröffentlicht werden. Dabei geht es um den verkürzten Weg zum Abitur nach bereits 12 Jahren. Die heutigen Fünftklässler werden ihr Abi nach der 12. Jahrgangsstufe machen. Allerdings ist noch nicht klar, wie der Weg aufgeteilt wird - 10 plus zwei Klassen oder neun plus drei. Für das Gymnasium Schloß Holte-Stukenbrock wäre die Option 9+3 gut. Die Schule denkt daran, eine Förderklasse für Seiteneinsteiger einzurichten. »Das Problem wäre bei der 9+3-Lösung, dass die mittleren Schulabschlüsse nach der Jahrgangsstufe 9 vergeben werden müssten.«
Ein großes Lob sprach Marion Blome vor den Ausschussmitgliedern den Eltern aus, ohne die die Ausleihzeiten in der Bibliothek gar nicht machbar seien. An drei Tagen in der Woche arbeiten von 9.25 bis 15 Uhr Eltern ehrenamtlich in der Ausleihe.
Das Gymnasium lädt ein zum Tag der offenen Tür, bei dem die Besucher den Neubau besichtigen können. Am Samstag, 10. Dezember, zeigt sich das »Gymnasium in Aktion« von 12 bis 15 Uhr.

Artikel vom 18.11.2005