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Glücksfall der deutschen
Gegenwartsliteratur

Preisträgerin Sabine Peters liest in Lübbecke


Lübbecke (mh). Prominenter Besuch in Lübbecke: Die für ihr Buch »Abschied« mit dem renommierten evangelischen Buchpreis ausgezeichnete Autorin Sabine Peters las im Andreas-Gemeindehaus aus ihrem Buch vor.
Eingeladen zu der gut besuchten Veranstaltung hatten der Evangelische Kirchenkreis und die Bücherstube Lübbecke. Die Idee, einen Literaturabend zu veranstalten, stammt von Pfarrer Werner Milstein vom Kirchenkreis. Er wollte den evangelischen Buchpreis ins Bewusstsein der Menschen rücken und sie auf das Buch aufmerksam machen. Im Vorfeld der Lesung fand ein Literaturgottesdienst in der Dionysius-Kirche in Pr. Oldendorf statt, in dem Pfarrer Milstein eine Predigt über das Buch »Abschied« hielt.
Das im Jahre 2003 im Wallstein Verlag erschienende Buch von Sabine Peters handelt von dem Abschied von »Doktor Phil«, einem über 80-jährigen pensionierten Studienrat, der wortgewaltig und deutungsmächtig das Familienleben bestimmte und nun körperlich und geistig immer hinfälliger wird. Neben der Mutter sind vier Töchter in die Betreuung des Vaters involviert. Die Begründung der Jury für den Evangelischen Buchpreis, die Sabine Peters Werk zu einem »Glücksfall der deutschen Gegenwartsliteratur« erklärt, lautet, dass das Buch eine »gelungene Mischung aus Realismus und Humor, Empathie und Distanz« sei.
In ihr Buch »Abschied« fließen eigene autobiografische Elemente ein. Das Buch zu schreiben sei für sie eine andere Form an Schwierigkeiten heranzukommen, die sie nicht durch Gespräche oder Briefe lösen könne. Manchmal müsste etwas »entfremdet werden, um es bearbeiten zu können«.
Die in Hamburg lebende Autorin wurde in 1961 in Neuwied geboren und arbeitet seit 1988, nach einem Studium der Literaturwissenschaften, Politologie und Philosophie als freischaffende Autorin. Sie ist mehrfach ausgezeichnet worden, zuletzt für den Roman »Nimmersatt« mit dem Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Anja Vehling und Heinz-Hermann Grube an Klarinette und Klavier, die Stücke von Mendelssohn-Bartholdy und Faurè darboten.

Artikel vom 21.11.2005