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Restmüll billiger,
Bioabfall teurer

Die meisten Bürger zahlen weniger

Von Jürgen Vahle
Warburg (WB). Die Müllgebühren im Warburger Stadtgebiet sollen in den kommenden zwei Jahren für die überwiegende Mehrheit der Bürger sinken. Der Kreis-Umweltausschuss hat am Donnerstagabend eine neue Gebührensatzung empfohlen. Jetzt muss der Kreistag in seiner Sitzung am 8. Dezember über den Vorschlag entscheiden.

Während die Preise für Strom, Gas, Wasser und Abwasser allerorten steigen, soll der Bürger bei der Abfallentsorgung in Zukunft auf stabilere Gebühren bauen können. Nachdem der Kreis Höxter von zahlreichen Städten die Aufgabe des Einsammelns und Transports des Mülls übernommen hat, gebe es jetzt erste »positive Effekte für die Bürger«, machte Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi am Freitag deutlich.
Ziel des Kreises ist es, in allen teilnehmenden Städten eine identische, kostendeckende Müllgebühr einzuführen. Da in Warburg in den vergangenen Jahren im Verhältnis zu hohe Müllgebühren gezahlt wurden, bekommen die Bürger das Geld, das sich in einer Rücklage befindet, jetzt wieder zurückgezahlt. Das hat im kommenden Jahr den positiven Effekt, dass für den Restmüll erheblich weniger bezahlt werden muss. Die größte Restmülltonne, das 240-Liter-Gefäß, kostete in den Jahren 2003 und 2004 267,20 Euro Gebühr. 2005 musste für eine solche Tonne noch 242,40 Euro bezahlt werden. 2006 sinkt die Gebühr für dieses Gefäß auf 139,20 Euro.
Im Jahr 2007 sollen die Restmüll-Gebühren dann die Kosten für das Einsammeln, Transportieren und des Entsorgen in der Müllverbrennnungsanlage Bielefeld decken. 211,20 Euro sollen dann für die 240-Liter-Tonne fällig werden - eine Ersparnis zur derzeitigen Müllgebühr von mehr als 30 Euro pro Jahr.
Außerdem will der Kreis Höxter die Zahl der Tonnengrößen reduzieren. Von 2007 an soll es beim Restabfall nur noch 60-, 80-, 120-, 180-, und 240-Liter-Gefäße geben. Die Größen 160 und 200 Liter gibt es dann nicht mehr.
Anders verhält es sich beim Bio-Müll. Hier sind in Warburg Behälter der Größen 120 und 240 Liter erhältlich. Aufgrund gestiegener Deponiekosten und einer anderen Berechnungsgrundlage werden für den Bioabfall die Kosten erheblich steigen. Der 240-Liter-Behälter soll 2006 78 Euro kosten, 2007 dann 111,60 Euro. In diesem Jahr hatte die Tonne noch 49,20 Euro gekostet.
Insgesamt werde die Müllgbühr trotz ständig steigender Kosten für die meisten Bürger stabil bleiben oder gar sinken, machte Dr. Ulrich Conradi deutlich. Nur bei Häusern, die eine bestimmte Kombination von Rest- und Biomülltonnen vorhalten, sei eine moderate Erhöhung zu erwarten.

Artikel vom 19.11.2005