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Rentner (80) stirbt nach Feuer

Ärzte kämpfen in Dortmund um das Leben der 82-jährigen Ehefrau

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Bad Lippspringe (WV). Bei einem Wohnungsbrand in der Bad Lippspringer Innenstadt ist gestern Morgen ein 80-jähriger Mann ums Leben gekommen. Seine 82-jährige Ehefrau wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Spezialklinik nach Dortmund geflogen. Polizeibeamte trugen eine 85-jährige Gehbehinderte aus dem brennenden Haus.

Die Tragödie ereignete sich kurz nach 6 Uhr in der Triftstraße in dem mehrgeschossigen Mietshaus, in dem zwölf Menschen leben. Brandgeruch hatte Bewohner aus dem Schlaf gerissen. Sie schlugen Alarm und riefen nach der Bad Lippspringer Feuerwehr.
Das Feuer war im ersten Stock des einstigen Fabrikgebäudes ausgebrochen, das inzwischen zu einem Mietshaus umgebaut worden ist. In kürzester Zeit hatte sich starker Rauch im gesamten Haus ausgebreitet. Beim Eintreffen der Polizei und erster Rettungskräfte hatten sich bereits einige Bewohner ins Freie gerettet.
Wehrleute der Bad Lippspringer Feuerwehr, die unter Einsatzleitung von Wehrführer Elmar Thiele (47) und Michael Heck (41) mit 40 Frauen und Männern zum Brandherd eilten, drangen unter schwerem Atemschutz in die brennende und stark verqualmte Wohnung des Ehepaares ein. Sie fanden den 80-jährigen Mann und seine 82-jährige Frau und trugen sie mit schweren Rauchverletzungen ins Freie. Noch am Vormittag starb der Mann, während Ärzte in einer Dortmunder Klinik um das Leben der Frau kämpfen.
Im Treppenhaus trafen Polizeibeamte auf eine 85-jährige gehbehinderte Frau, die von Mitbewohnern gestützt wurde. Polizisten trugen die Frau aus dem brennenden Haus. Sie kam mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Für sie besteht nach Angaben der Polizei keine Lebensgefahr.
Zwei Notärzte und die Teams von drei Rettungswagen versorgten die Verletzten. Die Bad Lippspringer Feuerwehr löschte den Brand in der Wohnung des Ehepaares und verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Räumlichkeiten.
Die Staatsanwaltschaft Paderborner Polizei beschlagnahmte den Brandherd. Brand-Sachverständige der Polizei glauben, dass eine brennende Kerze auf dem Wohnzimmertisch das Unglück auslöste. Die Flammen griffen offenbar auf Teppich und weiteres Mobiliar über. Den Sachschaden bezifferte die Polizei gestern auf etwa 100 000 Euro.
Die unverletzten Bewohner wurden zunächst zur nahegelegenen Bad Lippspringer Polizeiwache gebracht. Das Badestädter Ordnungsamt stellte einer fünfköpfigen Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern Räumlichkeiten in der Auguste-Viktoria-Klinik zur Verfügung. Sie durften inzwischen aber wieder in ihre Wohnung in der Triftstraße zurückkehren.

Artikel vom 18.11.2005