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Ganz heiß: Auf FCG
warten »1000 Feuer«

Pokalkrimi in Herne auch mit Duo »Gänsehaut«

Gütersloh (cas). Fußball-Parties werden nicht nur im Heidewald gefeiert. Jetzt eifert auch Westfalia Herne dem »Party-Club« FC Gütersloh 2000 nach: Vor und während der Westfalenpokal-Partie am Samstag gegen die Ostwestfalen brennt der Traditionsverein auch ein musikalisches Feuerwerk ab. Da geht so richtig die Luzie ab.

So schmettert in der Halbzeit Sandro de Ville die neue Kohlenpott-Hymne »1000 Feuer« ins Mikrofon. Und passend zum Spiel, das sich tatsächlich zu einem Pokalkrimi entwickeln dürfte, wurde das Schlager-Duo »Gänsehaut« verpflichtet. Schließlich wird kurz vor dem Anpiff auch noch die frisch komponierte Vereins-Hymne »Es strahlt ein Stern« durch die Lautsprecher dröhnen.
Auf dem Rasen indes möchten die FCG-Kicker den Westfalia-Stern möglichst schnell verglühen lassen. »Wir wollen Herne am Samstag zum zweiten Mal leer ausgehen lassen. Ein interessantes Match bahnt sich an, denn beide werden mit offenem Visier kämpffen«, hofft Trainer Jörg Weber auf den Einzug ins Viertelfinale, nachdem sein Team den Oberliga-Rivalen erst kürzlich in der Meisterschaft regelrecht vorgeführt hatte. Von der 2:6-Schmach zeigt sich Westfalia-Trainer Frank Schulz immer noch beeindruckt. »Gütersloh hat eine tolle Mannschaft, die man nicht ins Spiel kommen lassen darf«, schmeichelt der Bochumer Ex-Profi Schulz.
Sein Kollege wird's gern hören, auch wenn die jüngste Heimschlappe arg schmerzte. »Wir stehen immerhin noch auf dem fünften Platz und sind somit im Soll, auch wenn der Abstand zu den führenden Vereinen schon recht groß ist. Dennoch befinden wir uns auf dem richtigen Weg«, überwiegt bei Weber das Positive.
Für ihn steht noch lange nicht fest, dass der SC Verl und Borussia Dortmunds »Zwote« den Titel unter sich ausmachen werden. »Nach der Winterpause geht's wieder von vorne los, dann kann noch viel passieren«, rechnet der Blondschopf nicht unbedingt mit einem Zweikampf, der sich derzeit an der Tabellenspitze abzeichnet.
Eine typische Pokal-Mannschaft war der FCG eigentlich noch nie. Nur selten gelang den Güterslohern der Einzug in die DFB-Hauptrunde, zu der den Dalkestädtern diesmal noch drei Siege fehlen. Sportkoordinator Fritz Grösche wurmt es, dass der FCG nun schon zum dritten Mal auswärts antreten muss. Zuvor hatte Gütersloh mit SuS Stadtlohn und SF Lotte auch nicht gerade die leichtesten Rivalen erwischt.
Für Grösche ist der Herner Trip wieder eine Reise in die Vergangenheit. Als Kind des Kohlenpotts wuchs er in Herne-Sodingen auf, kickte auch für den früheren Zweitligisten Westfalia. »Ich habe die großen Zeiten des Vereins hautnah erlebt, als noch Tilkowski, Benthaus, Clement und Pyka das Westfalia-Trikot trugen«, schwärmt Grösche. Das einst so schöne Stadion am Schloß Strünkede ist inzwischen zu einer Fußball-Bruchbude verkommen. Doch auch zwischen Spinnweben kann man Parties feiern ...

Artikel vom 18.11.2005