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Französisch macht Spaß

France Mobil am Gymnasium: Lernen durch probieren

Steinhagen (fn). Eine neue Sprache zu lernen, das muss nicht mit drögem Vokabel und Grammatik pauken beginnen. Das kann großen Spaß machen und einen zum Lachen bringen. Das war zumindest der Eindruck der Schüler, die gestern am Gymnasium in den Genuss einer Französischstunde mit Céline Réthoré gekommen sind.

Die Französin aus Angers ist Referentin beim »France Mobil«, einem Projekt der französischen Botschaft und der Robert-Koch-Stiftung, und tourt in NRW von Schule zu Schule, um den Kindern ihre Muttersprache authentisch nahezubringen. Gestern war sie am Gymnasium und unterrichtete die Fünft- und Sechsklässler sowie die Klasse neun.
Aber Unterricht ist eigentlich das falsche Wort, denn in der Stunde mit Céline standen Spiel und Kommunikation im Vordergrund. Da wurden die 30 Schüler von Lehrer Matthias Mohrhoff sozusagen ins kalte Wasser geworfen und mussten sich gleich auf Französisch verständigen.
Céline Réthoré machte schnell mit Händen und Füßen deutlich, was die Zehn- und Elfjährigen tun sollten. Im Stuhlkreis gab es eine Vorstellungsrunde, dann wurde eine Kennenlern- und Begrüßungssituation gespielt und am Ende noch einige landeskundliche Details zu einem fetzigen Lied verbunden. »Grammatische Fehler sind mir erstmal egal. Mir kommt es darauf an, Kommunikation auszuprobieren«, erläuterte die Französin, die das Fach Französisch als Fremdsprache studiert hat.
Französischlehrerin Jutta Bischoff hat zwei Jahre auf eine Zusage des France Mobil warten müssen. »Dieser spielerische Umgang ist toll, um die Scheu vor einer Fremdsprache zu nehmen«, sagte sie. Zudem hat das Auto jede Menge original französische Medien mit dabei, die den Lehrern Unterrichtsanregungen bieten.
Im Gymnasium bereitet man sich derzeit darauf vor, vom kommenden Schuljahr an bereits in der sechsten Klasse mit Französisch oder Latein zu beginnen - eine Folge der verkürzten Zeit bis zum Abitur. Außerdem gibt es im Januar und März wieder einen Schulaustausch für die achten Klassen, diesmal nicht mit der Schule in Villeparisis sondern in Vitry-le-François. »Wir werden künftig wohl mit beiden Schulen im jährlichen Wechsel Austausch pflegen, weil bei uns das Interesse der Schüler größer ist als in Frankreich«, erläuterte Jutta Bischoff. Im kommenden Schuljahr wird es für die Zehntklässler zudem die Möglichkeit geben, das DELF-Zertifikat zu erwerben, ein außerschulisches Französisch-Diplom, das auch international sehr anerkannt ist.

Artikel vom 18.11.2005