18.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Weber nutzt den
»Becker-Boom«

Vorstand-Wechsel läutet Ära ein


Halle (HHS). Sport-Deutschland im Spätherbst 1985: Die stetig wachsende Tennis-Gemeinde spricht nur noch vom bevorstehenden Davis-Cup-Finale im Dezember, und in Dortmund treffen sich die weltbesten Handball-Mannschaften zum Supercup. Dass alle Beteiligten zumindest mittelbar von einer Personalie in der Sportszene des ostwestfälischen Halle betroffen sind, ahnt zu diesem Zeitpunkt niemand.
»Ich will zwar nicht den großen Zampano spielen, doch gerade in Halle mangelt es auch sportlich an vielen Dingen, Nachbarstädte laufen uns den Rang ab. Ich selbst bin zwölf Jahre aktiv und möchte den Tennissport nach vorne bringen«, sagt Gerhard Weber am 22. November 1985 im Gespräch mit dem WB. Der damals 44-jährige Unternehmer hatte kurz zuvor beim Tennisclub Blau-Weiß Halle vom zurückgetretenen Dr. Geert Andresen den Vorsitz übernommen.
Wenige Monate nach dem ersten Wimbledon-Sieges eines 17-jährigen Rotschopfes aus Leimen ist der »Becker-Boom« auch beim ältesten und größten Tennis-Vereins des Altkreises zu spüren. Neben dem Breitensport soll nach den Vorstellungen des neuen Chefs künftig auch leistungsorientiert gearbeitet werden. Gerhard Weber macht gleich Nägel mit Köpfen und präsentiert für die Saison 1986 zwei spektakuläre Neuzugänge: Im Wertheraner Tennislehrer Dietmar Glamann (TP Bielefeld) und Christian Post (TC Herford) sagen zwei Verbandsliga-Spitzenspieler beim Kreisklassen-Verein an der Weidenstraße zu.
Heute sind die Blau-Weißen eine feste Größe in der Bundesliga, haben eine Deutsche Meisterschaft gefeiert, und hat Halle längst den Nachbarstädten in Sachen Sport den Rang abgelaufen. Selbst der Handball-Supercup hat mittlerweile im Gerry Weber Stadion Station gemacht, und die etwas kleiner gewordene Tennisgemeinde wartet auf die erste Davis-Cup-Runde - in Halle.

Artikel vom 18.11.2005