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Großübung:
Sparkasse
evakuiert

100 Menschen aus Bank gerettet

Lübbecke (WB). Blaue Lichter zucken in der tristen November-Dunkelheit, Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei rücken an: In der Lübbecker Innenstadt herrscht gestern Abend gut 30 Minuten hektische Betriebsamkeit. Grund ist eine Feuerwehr-Großübung, die Evakuierungspläne überprüft.

Dies geschah auf Veranlassung der Sparkasse, deren Verantwortliche sich aufschlussreiche Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Alarmpläne in der Hauptgeschäftsstelle erhofften. Dies galt auch für die Einsatzleitung von Feuerwehr und Polizei.
Gegen 17.30 Uhr quillt weißer Rauch aus dem Eingang des Geldinstitutes an der Pettenpohlstraße. Was für Beobachter anfangs täuschend echt wie ein Brand aussieht, entpuppt sich schnell als Evakuierungsübung und Test der aktuellen Alarmpläne. Wegen der mit Diskonebel simulierten Rauchgasgefahr steht das zentrale Treppenhaus der 2002 renovierten und erweiterten Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle als Fluchtweg nicht mehr zur Verfügung. Das gilt auch für die Fahrstühle, die im Brandfall grundsätzlich nicht mehr benutzt werden dürfen. Deshalb müssen Kunden und Mitarbeiter, die sich noch im Hause befinden, andere ausgewiesene Fluchtwege nach draußen nutzen oder sich auf den Fluchtbalkonen sammeln.
Ausgelöst wurde der Alarm um 17.29 Uhr, nachdem zuvor eine Nebelmaschine der Feuerwehr für »Rauch« im Treppenhaus gesorgt hatte. Wenige Minuten später waren die ersten Einsatzkräfte da; insgesamt waren zum Schluss 32 Feuerwehrleute mit acht Wagen am Übungsort. Über die Drehleiter wurden sechs Personen von so genannten Fluchtbalkonen in Sicherheit gebracht.
Für Kurt Bergatt, Vorsitzender des Arbeits-Sicherheitsausschusses der Sparkasse Minden-Lübbecke, war wichtig zu sehen, ob die Mitarbeiter nach dem Alarmplan handeln. Mit dem Ergebnis der seit rund acht Wochen vorbereiteten Übung zeigte er sich zufrieden.
Das galt auch für die Feuerwehr. Stadtbrandinspektor Christoph Stallmann betonte, dass die Zusammenarbeit mit der Polizei besonders wichtig sei, um einen solchen Großeinsatz ordentlich abzuarbeiten. Und Polizeioberkommissar Wilfried Bartsch zog aus dem Einsatz die wichtige Erkenntnis, dass man im Ernstfall die Innenstadt komplett absperren müsste, um Feuerwehr und Rettungskräften ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen. Für Sicherungsmaßnahmen genügten gestern Abend sechs Polizeibeamte.

Artikel vom 18.11.2005