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Kranichbeobachtungen per Internet melden

Oeynhausener Naturschützer beteiligen sich an der Erfassung - Bürger sollen mitmachen

Bad Oeynhausen (WB). Obwohl schon seit Wochen im Mühlenkreis starker Vogelzug zu beobachten ist, haben noch längst nicht alle Großvögel das Urstromtal der Weser passiert. Auch in der Weseraue wartet Jutta Niemann, Leiterin der Biologischen Station Minden-Lübbecke, auf den großen Ansturm der sonst dort rastenden Gänse und Singschwäne.

Nach Auskunft von Dr. Günter Nowald, Leiter des Kranichinformationszentrums Großmohrdorf in Mecklenburg-Vorpommern, warten noch etwa 28 000 Kraniche in der Vorpommerschen Boddenlandschaft. Die einzigartige Küstenlandschaft hat eine Magnetwirkung auf den Kranichzug aus Skandinavien und bildet einen wichtigen Trittstein auf dem Flug nach Südeuropa. Während der Rastzeit im Frühling und Herbst sind dort mehr als 40 000 Kraniche zu beobachten. Für den mehrere tausend Kilometer langen Weiterflug benötigen die Kraniche Energiereserven, die sie sich durch energiereiche Nahrung zulegen. Nachts schlafen Kraniche in den Bodden, das sind die Flachwasserzonen der Ostsee.
Von den Schlafplätzen fliegen die Großvögel dann bis zu 30 Kilometer ins Inland hinein, um Maisäcker und Getreidestoppelfelder zu finden. Detailliertes Wissen über den gefährdeten Wappenvogel der Lufthansa ist noch nicht vorhanden, deshalb ist eine weitere Forschung erforderlich.
»Deshalb bittet die Kranichstation Großmohrdorf alle Bürger, sich an der Kranichzug-Erfassung im Internet zu beteiligen«, sagte Erwin Mattegiet, Landschaftswart aus Bad Oeynhausen. Auch die Mitglieder der NABU-Gruppe Kreis Minden-Lübbecke und der Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz Bad Oeynhausen machen bei der Erfassung mit.
Nähere Auskunft zu der Kranicherfassung gibt es bei Dr. Günter Nowald unter der Rufnummer 03 83 23 / 8 05 40.
www.kranichschutz.de

Artikel vom 16.11.2005