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Aldi: Investorin
legt Pläne auf Eis

Alternativer Standort nicht in Sicht

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Die Umstrukturierung im Zentrum Mühlenstraße mit der Erweiterung des Aldi und der Schaffung eines Gesundheitszentrums ist derzeit offenbar in die Ferne gerückt. Denn die BESI GmbH & Co. KG, Investorin Sigrid Heitland, hat die Planungen für einen Neubau des Discounters erst einmal auf Eis gelegt.

Nachdem die ursprünglichen Planungen, einen neuen Aldi auf dem Grundstück Kuran, auf dem nun der Reifenhandel gebaut wird, und auf dem Nachbargelände Sparbrod zu errichten, politisch keine Mehrheit zu finden drohten, hatte die BESI, wie exklusiv berichtet, zunächst Umplanungen vorgenommen. Aldi-Neubau nur noch auf der Fläche Sparbrod, Parkraumerweiterung bis auf das Gelände Kuran - das Gebäude wäre zwar etwas kleiner gewesen, das Genehmigungsverfahren aber hatte man sich etwas einfacher erhofft. Doch auch von dieser abgespeckten Version rückt die Investorin nun ab, eine neue Bauvoranfrage wird nicht gestellt.
Der Aldi hingegen hat sich davon noch nicht verabschiedet, wie Wolfgang Meyer (Standortplanung und -sicherung) im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT erklärte. Die ursprünglichen Planungen komme nicht mehr in Frage, dafür ist der Neubau des Reifenhandels zu weit fortgeschritten, so Meyer: »Aber die kleinere Variante bei Sparbrod ist mit einigen finanzielle Fragen zum Parkraum noch in der Abwägung.«
Eine Standort-Alternative in Steinhagen sieht der Aldi-Manager nicht. »Eine Ansiedlung im innerstädtischen Bereich ist schwierig, weil sowohl für unsere Anlieferung mit bis zu 20 Meter langen Lkw als auch für Parkplätze genügend Raum sein müsste.«
Doch genau dieser innerörtliche Standort -Êder Aldi als Magnet für den Marktplatz -Êgehört etwa für Klaus Besser in die engere Wahl. Der Bürgermeister erhofft sich diesbezüglich vom gerade begonnenen Prozess der Ortskernüberplanung Antworten sowohl zum Aldi als auch zum Gesundheitszentrum. »Der Ortskern ist nicht nur Markt- und Kirchplatz, sondern umfasst auch die Zentren an Mühlenstraße und Woerdener Straße. Viele Fragen hängen zusammen, weshalb wir die Konzepte der Städteplaner abwarten wollen«, so Besser. Eile sieht er auch beim Aldi nicht geboten: »Da laufen Planungen ja über mehrjährige Zeiträume«. Einen Aldi im Außenbereich aber dürfe und werde es nicht geben - ebensowenig wie zentrumsrelevanten Einzelhandel (sprich: das kleine Fachgeschäft) an der Mühlenstraße. Das könnte über einen Bebauungsplan geregelt werden, den es zurzeit für das Gebiet noch gar nicht gibt.

Artikel vom 16.11.2005