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Protest gegen
Biogas-Anlage

Unterschriftensammlung liegt vor


Wehdem (weh). Die geplante Biogas-Anlage in Wehdem stößt bei den Bürgern nicht auf ungeteilte Zustimmung. So liegen der Gemeinde eine Protestliste mit 45 Unterschriften sowie Schreiben einzelner Bürger vor, die das Vorhaben ablehnen. In dem Protestschreiben heißt es: »Wie wir, die Unterzeichner, in Erfahrung gebracht haben, soll auf dem Grundstück von Gerd Schnier, gegenüber dem Maststall von Jürgen Kokemoor, eine größere Biogasanlage entstehen. Wir befürchten, in unserer Lebensqualität durch Geruchs- und Lärmbelästigung eingeschränkt zu werden, sowie ferner eine Wertminderung unserer Grundstücke und Wohnhäuser. Hiermit fordern wir, dass ein derartiges Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet nicht realisiert wird.«
Ein Anlieger aus der Flötsheider Straße gibt zu bedenken, dass er am härtesten betroffen sei, weil der Abstand seines Anwesens zur Biogas-Anlage keine 300 Meter betrage. Eine Wehdemerin weist die Gemeinde auf das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die Biogas-Anlage hin und sieht die Wegeseiten-Bereiche stark in Mitleidenschaft gezogen. Ihr hat die Gemeinde bereits geantwortet, dass sich der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss mit dem Thema »Mögliche Straßenschäden« beschäftigen werde. Die Gemeinde habe durchaus Möglichkeiten, das Verkehrsaufkommen zu lenken, so das Bauamt.
Eine andere Wehdemerin vertrat die Meinung, dass die übrige Landwirtschaft in Wehdem unter der Biogas-Anlage leiden werde, weil es für die kleineren Bauern keine Pachtflächen mehr gebe: »Die Betreiber werden hinter jedem Stück Pachtland herjagen, bei dem der Pachtvertrag ausläuft. Sie werden so hohe Preise bieten, dass der Verpächter seine Felder lieber der Biogas-Anlage überlässt als dem Landwirt.«

Artikel vom 17.11.2005