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Geteilte Ausbildung, doppelter Ertrag

Lehrstellenverbund beschert 30 Jugendlichen erfolgreichen Berufsstart


Herford (bex). Zuvor hatten sie schlechte Karten auf dem Ausbildungsmarkt. Jetzt haben sie »gewöhnlichen« Lehrlingen sogar manches voraus: 18 Verbund-Auszubildende und zwölf Einstiegsqualifikanten, die meisten mit Migrationshintergrund, lernen in jeweils zwei Betrieben (das HK berichtete). »Dadurch machen wir wichtige Erfahrungen, bekommen viel mehr mit«, erklären die Jugendlichen, die in Pflegeeinrichtungen, bei Handwerkern, in Verwaltungen oder im Stadttheater für den Berufseinstieg geschult werden. Die Feder führende Wirtschaftsinitiative im Kreis, formell der Arbeitgeber, zahlt die einheitliche Vergütung von anfänglich 400 Euro, übernimmt die Anmeldung zur Berufsschule und zu Prüfungen.
Bei einer Informationsveranstaltung bei Stadtwerken berichteten die Beteiligten jetzt rund 100 Gästen über den Verlauf des seit 15 Monaten bestehenden Verbund-Projektes. Hausherr Detlef Jeretzky, als Geschäftsführer der Stadtwerke einer der »Pioniere« beim Azubi-Sharing, kündigte an, 2006 drei weitere Lehrstellen zur Verfügung zu stellen.
Kooperationspartner beim Verbund-Projekt ist das von Bund und EU geförderte Berufliche Qualifizierungs-Netzwerk (BQN): »Wir hoffen, mit dieser Art der Ausbildung ein Stück Chancengleichheit für die Jugendlichen zu erreichen«, sagte Cemalettin Özer, BQN-Leiter für OWL. »Im nächsten Jahr werden wir wohl 50 Jugendliche im Projekt haben«, prognostizierte Klaus Goeke. Damit stoße seine Wirtschaftsinitiative an ihre Kapazitätsgrenze. Dr. Thomas Baecker sagte ihm jedoch weitere Unterstützung zu. »Dies ist eine viel versprechende Sache, zumal hier zusätzliche Lehrstellen geschaffen werden.« Auch Goeke betont: »Wir wollen keinen subventioniertem Ausbildungsmarkt.«

Artikel vom 16.11.2005