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Laienbruder
mit großem
Weitblick

Interessanter Vortrag

Büren (WV). Vor einer »Rekordkulisse« begann jetzt die Wintervortragsreihe des Heimatvereins Büren. 50 Zuhörer waren ins Hotel Ackfeld gekommen, um den Vortrag des renommierten Bielefelder Historikers Professor Dr. Heinrich Rüthing über die »Chronik des Bruders Göbel« aus dem Kloster Böddeken zu hören.

Rüthing, bis zu seiner Emeritierung an der Universität Bielefeld für mittelalterliche und westfälische Landesgeschichte zuständig, beschäftigt sich seit Jahren mit den Aufzeichnungen des Laienbruders Göbel aus dem Kloster Böddeken. Diese nehmen unter den westfälischen Chroniken des 16. Jahrhunderts eine besondere Stellung ein, denn Göbels Blick reichte weiter als der vieler seiner Zeitgenossen, schon allein, weil er im Auftrag des Klosters weit herumgekommen ist.
Im Vordergrund des interessanten Vortrags standen die Bezüge zu Büren. Sehr anschaulich wusste der Historiker von den Konflikten des Klosters mit den Edelherren von Büren und mit der Stadt zu berichten, von den alltäglichen Streitigkeiten, mit denen sich Göbel auseinandersetzen musste. Mehr als einmal geriet er dabei in Lebensgefahr, entging seinen Häschern in einem Falle sogar nur durch Zufall. Die Sprache Göbels, eine Mischung aus derbem Niederdeutsch und lateinischen Einsprengseln, vermittelte der Referent eindrucksvoll.

Artikel vom 16.11.2005