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An Willis Stelle wandert jetzt Edith mit

Nach sieben Jahren wechselt die Leitung der Wandergruppe der Volmser Heimatfreunde

Von Thomas Hochstätter
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (WB). An diesem Samstag ist Schluss: »Wandern mit Willi«, letzte Folge. Mit 72 Jahren gibt Willi Riewoldt die Leitung der Wandergruppe der Volmser Heimatfreunde ab. An die 100 Mal hat er dafür in den vergangenen sieben Jahre die Schuhe geschnürt. Jetzt übernimmt Edith Kleuker.

Die erste Wanderung ist ihm total verregnet. »Aber sonst hatten wir immer Glück mit dem Wetter«, erzählt Willi Riewoldt. Zeitweiser Nieselregen oder ein Graupelschauer im Hiller Moor fallen halt nicht so ins Gewicht, wenn man gern draußen unterwegs ist. Und das war der frühere Leiter von Cafeteria und Gästebereich des Wittekindshofes mit wachsender Begeisterung. 15 bis 20 Mitwanderer hatte er in der Regel, zum Jahresabschluss auch mal 30. Denn alle wussten: Dann kocht Erika Riewoldt. Und von der hat der Wanderwart schon vor Jahren geschwärmt: »Meine Frau ist die beste Köchin in Westfalen.«
Früher ist Willi Riewoldt jede Strecke vorher abgegangen. »Irgendwann kannte ich dann aber die Gegend«, sagt er mit einem Lächeln. Genau die selbe Strecke zweimal anzubieten bei seinen Samstagstouren, das mochte er nicht. »Abwechslung muss schon sein«, findet er. So sind die treusten Teilnehmer viel herumgekommen, auf beiden Seiten des Wiehengebirges. Für die Bildung war auch oft etwas dabei: Sie haben das Tabakmuseum gesehen und das Heringsfängermuseum, haben die Brauerei in Lübbecke besichtigt und die Brennerei in Hille. An ein paar Regeln hat sich Willi Riewoldt stets gehalten: »Zwei Stunden reine Wanderzeit und nicht mehr als sechs bis acht Kilometer«, erzählt er. Schließlich seien seine Mitwanderer auch ältere Semester. Die waren bei ihrem Anführer stets in guten Händen. Den Erste-Hilfe-Rucksack hat Willi Riewoldt nie gebraucht.
Darauf hofft auch Edith Kleuker. Die »rüstige Sechzigerin«, wie sie sich selbst nennt, übernimmt jetzt die Organisation der Wandergruppe. Edith Kleuker hat vor ihrer Rückkehr an den Wiehen lang in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gelebt. Als geborene Hauptmeier ist sie in Volmsen aber tief verwurzelt. Gern komme sie deshalb dem Wunsch des Vorstandes nach, die Gruppe weiterzuführen. Einen Routenplan werde es bald geben. Ganz klar sei schon mal eines: »Wir werden nicht viel anders machen. Denn die Gruppe läuft ja prima.« Buchstäblich.

Artikel vom 15.11.2005