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Optimal für
WM gerüstet

Bis zu 50 Verletzte sind zu versorgen

Von Alexandra Rüther
Brakel/Kreis Höxter (WB). Für ihre Einsätze bei der Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr sind die Rettungskräfte im Kreis Höxter jetzt optimal ausgestattet. Landrat Hubertus Backhaus hat gestern in der Kreisfeuerwehrzentrale in Brakel den neuen Abrollbehälter für den Massenanfall von Verletzten (MANV) vorgestellt.

Der Abrollbehälter MANV ist für die Versorgung von bis zu 50 Verletzten ausgelegt und führt unter anderem zwei Schnelleinsatzzelte samt Zubehör und Heizungen, einen Stromerzeuger, Klapptische und -bänke, Hinweisschilder, einen Beleuchtungssatz, ein Hygienemodul, Medikamente und Infusionen, Sauerstoffversorgungen, mehrere automatische externe Defibrilatoren, Vakuummatratzen sowie acht Beatmungsgeräte mit.
»Das Zelt steht in weniger als fünf Minuten«, erklärt Heinrich Muhr, Chef der Leitstelle in Brakel und habe den entscheidenden Vorteil, die Patienten witterungsunabhängig behandeln zu können un-Êd das über mehrere Stunden. So wurde diesbezüglich ein schweres Busunglück in Istrup inszeniert sowie ein Unfall im Eggetunnel, um den Container und die Zusammenarbeit von Polizei, Feuerwehr, Notärzten und Rettungsdiensten zu üben.
Die Zuweisung des Containers durch das Land Nordrhein-Westfalen ist Teil eines konzipierten Maßnahmenpaketes zum Ausbau des Katastropenschutzes im Lande. Zunächst war die erste Erprobung beim Weltjugendtag vorgesehen, sie scheiterte jedoch an der zu späten Auslieferung der Container. Der erstmalige Einsatz ist nun im Rahmen der Unterstützung der zuständigen Körperschaften bei der Fußball-WM 2006 geplant. Der Regierungsbezirk Detmold muss für 13 Spiele in den Stadien Gelsenkirchen, Köln und Dortmund jeweils einen Behandlungsplatz stellen - davon der Kreis Höxter zusammen mit dem Kreis Paderborn bei fünf Spielen in Gelsenkirchen.
Das Land hat die volle Finanzierung für den Abrollbehälter übernommen. Inklusive Beladung werden die Kosten auf 200 000 Euro geschätzt. Der Kreis Höxter verpflichtet sich, Medikamente und Verbrauchsmaterial (etwa 6000 Euro) bereitzustellen.
Der Container wird in der Kreisfeuerwehrzentrale in Brakel stationiert sein, da hier das Trägerfahrzeug untergestellt ist. Für die medizinische Betreuung wird Stefan Reitemeier von der Rettungswache Brakel verantwortlich sein.
»Mit dem Container und den in Kürze zur Verfügung stehenden Gerätewagen ist die Ausstattung im Katastrophenschutz im Kreis Höxter fast optimal, auf jeden Fall deutlich verbessert worden«, zog Landrat Hubertus Backhaus ein positives Fazit.

Artikel vom 15.11.2005