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Tschetschene (27) sticht
drei Männer nieder

Angriff auf Bundesstraße - Fahndung bislang erfolglos


Langenberg/Lippstadt (mdel). In Langenberg und Lippstadt haben sich in den vergangenen zwei Tagen Szenen wie im Wilden Westen abgespielt. Im Mittelpunkt des Geschehens: ein 27-jähriger Tschetschene aus Langenberg, der nach einem Streit drei Männer niedergestochen hat. Für eines der Opfer bestand Lebensgefahr. Der 44-jährige Weißrusse konnte mit einer Notoperation gerettet werden. Die Fahndung nach dem Täter verlief bislang erfolglos.
Der Streit eskalierte am Sonntagmorgen gegen 6.45 Uhr in der Klutenbrinkstraße in Langenberg. Nachdem sich der Tschetschene bereits am Abend zuvor mit einem 28-jährigen Mann aus der Russischen Föderation gefetzt hatte, mündete der Zoff gegen 6.45 Uhr in einer tätlichen Auseinandersetzung und der Beschädigung des Autos des Tschetschenen. Um was es bei dem Streit ging, ist nach Polizeiangaben derzeit noch unklar. Der Tschetschene verfolgte daraufhin seinen Widersacher und schnappte ihn gemeinsam mit zwei weiteren Männern in der Hans-Böckler-Straße. Mit einem Messer stach er zu und verletzte den 28-Jährigen mit einem Stich in den Bauch. Anschließend machte sich der Täter zu Fuß aus dem Staub. Der Verletzte musste zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
Fortgesetzt wurde der Amoklauf gestern Morgen in Lippstadt. Zwei 44 und 31 Jahre alte Männer aus Kasachstan und Weißrussland waren um 10.35 Uhr mit einem Fiesta auf der B 55 unterwegs, als hinter ihnen plötzlich ein Golf mit dem Tschetschenen am Steuer auftauchte. Als die Autos an einer Kreuzung anhielten, stieg der 27-Jährige aus und ging zu dem Fiesta. Er griff den Beifahrer sofort an und versetzte dem 44-jährigen Weißrussen einen Messerstich. Der Mann wurde dadurch schwer verletzt und musste sich im Krankenhaus einer Not- operation unterziehen. Nach Polizeiangaben besteht für ihn aber keine Lebensgefahr mehr.
Der 31-jährige Kasache konnte zunächst flüchten, wurde von dem Tschetschenen jedoch zu Fuß verfolgt. Das Opfer sprang in den BMW eines unbeteiligten Zeugen, sah sich dann aber trotzdem einer Messerattacke des Verfolgers ausgesetzt. Der Kasache erlitt Schnittwunden an der Hand und am Bein. Auch er wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Als die Polizei am Tatort eintraf, war der Tschetschene bereits mit seinem Auto geflüchtet. Zwar wurde die Fahndung auf den Bereich Langenberg/Gütersloh ausgeweitet, doch bis Redaktionsschluss verlief die Suche erfolglos. Die Staatsanwaltschaft Paderborn hat die Ermittlungen aufgenommen.

Artikel vom 15.11.2005