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Drewes:
»Das war
Landesliga«

SV Enger-Westerenger

Enger (kp). »Ist das dieselbe Mannschaft wie die in Emsdetten?«, fragte der verletzte Stürmer Steven Jones schon zur Pause. Fußball-Verbandsligist SV Enger-Westerenger blamierte sich gegen Aufsteiger SuS Bad Westernkotten nach Kräften und durfte am Ende froh sein, nicht noch höher als 0:4 baden gegangen zu sein.
Völlig angefressen reagierte der SVEW-Vorsitzende Ulrich Schnier: »Entschuldigungen lasse ich nicht mehr gelten! Vielleicht ist unser Team doch nicht so gut, wie wir gedacht haben.« Auch Manager Thomas Drewes machte seinem Ärger Luft: »Das war nur Landesliga.«
Tatsächlich tat sich Erstaunliches auf dem Kunstrasen. Zwar hatte Enger deutlich mehr Ballbesitz, die gewitztere Mannschaft war aber der Aufsteiger aus Bad Westernkotten. Das 0:1 nach knapp zwei Minuten durch den überragenden Fevzi Ufuk sollte diesmal schon die Vorentscheidung sein. Was in Emsdetten mit einem Kraftakt noch gelang, nämlich die Partie zu drehen, geriet gegen den Neuling zum Fiasko. Westernkotten deckte schonungslos Engers Schwächen auf.
So sah es in der Pressekonferenz auch SVEW-Trainer Christian wück. »Wir waren in allen Mannschaftsteilen klar unterlegen. Westernkotten hat uns in der Schlussphase der Lächerlichkeit preis gegeben und hätte noch mehr Tore schießen können. Eigentlich wollten wir uns jetzt zwei schöne Wochen machen, doch ich denke, wir werden nun viel arbeiten müssen«, sagte Wück vor dem spielfreien Wochenende.
Die Formschwankungen innerhalb seines Teams von Woche zu Woche kommentierte er so: »Das heute war das andere Gesicht des SVEW. Es ist unerklärlich, wie so etwas bei allen elf Leuten vorkommen kann. Erfolg haben wir nur, wenn wir wie in Emsdetten mannschaftlich geschlossen auftreten. Vielleicht ist das ganze auch ein psychisches Problem. Man tritt in Emsdetten anders auf als gegen einen Aufsteiger. Jedenfalls hat meine Mannschaft heute nicht alles gegeben.« Obwohl es auffällig wäre, daheim schlecht zu spielen, will Wück von einem Heimkomplex nichts wissen. »Es darf für uns kein Alibi sein, zu Hause so zu agieren. Auch hier versuchen wir das Spiel zu machen. Wir müssen Spiele aber erfolgreicher gestalten, sonst wird es für uns in dieser Klasse schwer.«

Artikel vom 15.11.2005