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»Sie hat dem Evangelium ein Gesicht gegeben«

Hohe kirchliche Auszeichnung »Pro Ecclesia et Pontifice« gestern an Luise Reineke verliehen


Höxter (WB). Anlässlich des diesjährigen Elisabethfestes am gestrigen Mittwoch überreichte Pfarrdechant Andreas Kurte im Namen des Paderborner Erzbischofs Hans Josef Becker den Orden »Pro Ecclesia et Pontifice« an Luise Reineke. Die Auszeichnung ist das höchste kirchliche Ehrenzeichen, das der Papst an ehrenamtliche Mitarbeiter in der Kirche vergibt. Sie wurde 1888 von Papst Leo XIII. gestiftet.
In seiner Laudatio hob Pfarrdechant Kurte das langjährige ehrenamtliche Engagement von Luise Reineke hervor. Seit 1955 wohnt die gebürtige Brakelerin in Höxter, wo sie nach ihrer Tätigkeit als Grundschullehrerin bis zu ihrer Pensionierung als Realschullehrerin tätig war.
Luise Reineke gehört zu den ersten Frauen in den nach dem Konzil gegründeten Pfarrgemeinderäten. 30 Jahre war sie Mitglied im Pfarrgemeinderat der Nikolaigemeinde, davon 20 Jahre als Vorsitzende dieses für die pastoralen Fragen in der Gemeinde wichtigen Gremiums.
Seit 30 Jahren leitet sie den »Kreis berufstätiger Frauen«, die sich regelmäßig zum Austausch und zur theologischen Weiterbildung treffen. 1971 hat sie die Seniorennachmittage ins Leben gerufen, die bis heute monatlich im Pfarrsaal in der Knochenbachstraße stattfinden.
Seit zehn Jahren ist sie Vorsitzende der Caritaskonferenz der Nikolaigemeinde. Das caritative Engagement umfasst neben Krankenbesuchen, der Organisation der Elisabethtreffen, der Betreuung älterer Menschen im Altenheim auch einen oft stillen persönlichen Einsatz für hilfsbedürftige Menschen in der Gemeinde.
»Luise Reineke hat durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit in der Gemeinde dem Evangelium ein Gesicht gegeben«, so Pfarrdechant Andreas Kurte. Er betonte, dass die Auszeichnung eine nicht allein an die Person von Luise Reineke gebundene Ehrung sei. Vielmehr sei es eine Ehrung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich ohne finanzielle Entlohnung ehrenamtlich im kirchlichen Bereich engagieren.
Die Auszeichnung hebe einmal die unverzichtbare Bedeutung der Pfarrgemeinderäte für das Leben der Gemeinden hervor. Auf der anderen Seite sei der Orden ein Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrcaritas St. Nikolai. Durch sie werde der diakonisch-caritative und soziale Auftrag einer Gemeinde aus dem Geist der Hl. Elisabeth von Thüringen, der Patronin der christlichen Caritas, lebendig gehalten.
Luise Reineke bedankte sich für die Auszeichnung und wandte sich auch an ihre Mitstreiterinnen: »Das alles wäre nicht geworden, wenn Sie nicht gewesen wären. Christ sein kann ich nicht alleine, Christ sein kann ich nur mit anderen.«

Artikel vom 17.11.2005