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Eltern befürworten Ganztagsschule

Positives Signal nach Versammlung in der Westruper Grundschule

Von Dieter Wehbrink
Westrup (WB). Die Elternschaft steht einer möglichen Offenen Ganztagsgrundschule in Westrup positiv gegenüber. Das ist das Ergebnis einer Versammlung, die am Montagabend in der Grundschule stattfand.

Die Elternmeinung ist eine wichtige Entscheidungshilfe für die Schulkonferenz, die am heutigen Mittwoch tagt. Auch sie wird sich mit diesem Thema beschäftigen. »Die Botschaft der Eltern ist klar. Wir gehen beruhigt in diese Sitzung«, resümierte Schulleiterin Doris Schwier. Auch viele Mitglieder des Stemweder Schul- und Kulturausschusses hatten Westrup wegen seiner zentralen Lage als idealen Standort für eine mögliche Ganztagsgrundschule in Stemwede favorisiert.
Doch ob eine solche Einrichtung wirklich in Stemwede entstehen kann, ist noch fraglich. Doris Schwier machte die Probleme deutlich: »Der Schulträger, die Gemeinde Stemwede, hat aus finanziellen Gründen zur Bedingung gemacht, dass mindestens 25 Kinder zusammenkommen müssen. Die jüngste Umfrage der Gemeinde hat ergeben, dass diese Zahl an keiner der vier Stemweder Grundschulen zustande kommt.« In Levern sei Interesse für 13 Kinder bekundet worden, in Westrup für zwölf, in Oppenwehe für acht und in Haldem für fünf. In Westrup besteht - gemessen an der Schülerzahl - proportional das größte Interesse.
Den Stemweder Eltern, so Schwier, sei bei der Umfrage nicht bewusst gewesen, dass mindestens 25 Kinder benötigt werden, so dass auch hier noch ein Unsicherheitsfaktor bestehe, wenn es später um verbindliche Anmeldung gehe.
Nach den vorliegenden Daten gebe es für eine Offene Ganztagsschule in Westrup nur dann die Chance, wenn 25 Kinder aus ganz Stemwede verbindlich angemeldet würden. Sie müssten allesamt in Westrup eingeschult werden, um an der Ganztagsgrundschule teilnehmen zu können. Die Fahrtkosten kämen allein auf die Eltern zu. »Die Zeit eilt jetzt sehr«, mahnte Doris Schwier eindringlich. »Die Eltern sollten ihre Kinder in den nächsten zwei Wochen verbindlich anmelden. Geschieht dies nicht, ist das Projekt Ganztagsgrundschule gestorben.« Grund für die Eile sei das Auslaufen der finanziellen Fördermittel, die möglichst schnell beantragt werden müssten. »Die Gemeinde Stemwede kann als Schulträger nur noch im Jahr 2006 Gelder in Höhe von 115 000 Euro für An- und Umbauten beantragen.«
Gleichzeitig sei sicher, dass die bisherigen Betreuungszuschüsse für die Grundschule Westrup ab 2007 wegfallen würden - etwa für die Betreuung nach 13 Uhr (bislang 5 000 Euro). Lediglich das Programm »Schule von 8 bis 13 Uhr, derzeit von 24 Eltern in Anspruch genommen, solle bestehen bleiben. Die 4 000 veranschlagten Euro seien aber viel zu wenig, sagte die Schulleiterin, die aus ihrer Skepsis gegenüber der Offenen Ganztagsgrundschule keinen Hehl machte: »Ich glaube, dass unser bisheriges Betreuungsprogramm besser war.«
Die Ganztagsbetreuung der Kinder wird die Eltern - je nach Einkommen - zwischen 30 und 100 Euro pro Monat kosten.

Artikel vom 16.11.2005