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Premiere in der
Münsterkirche

Parforcehornbläser Spenge zu Gast

Herford (rkl). Ungewohnte Klänge tönten am Sonntagabend durch die Münsterkirche. Erstmals waren die Parforcehornbläser Spenge zu Gast in einer Herforder Kirche und führten die traditionelle »Hubertusmesse« auf.

Sie entstand aus alten Jagdfanfaren, Chorälen und Parforcesignalen. Jeweils am Hubertustag, zu feierlichen Anlässen und zum Jagdaufbruch, wurde eine stille Messe gehalten und von den Bläsern musikalisch umrahmt, um den Schutz des heiligen Hubertus für die nicht ungefährliche Jagd zu erbitten. Der Hörnerklang sollte auch den Dank an die Schöpfung ausdrücken.
In der Münsterkirche erklang die Mess-Bearbeitung für die evangelisch-lutherische Liturgie nach Reinhold Stief. Die Spenger gestalteten auf ihren Naturhörnern in Es - Nachfolger des Jagdhorns, die keinerlei Ventile oder anderer Hilfsmittel besitzen - sowohl die traditionellen Mess-Teile Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei als auch den Einzug und begleiteten einen Gemeindechoral.
Besonders eindrucksvoll wirkte das abschließende Glockenspiel, bei dem die Bläser täuschend ähnlich den Klang von Kirchenglocken imitierten. Mit ihrem vollen, kernigen Klang erfüllten die elf Musiker leicht den großen, sehr gut besuchten Kirchenraum.
Pfarrer Johannes Beer schlug in seiner Predigt den Bogen von der Hubertuslegende zum Volkstrauertag. Was beide verbinde, sei der Gedanke der Umkehr. Während Hubertus vom wilden Jäger zum Bewahrer der Schöpfung geworden sei, gehe es beim Volkstrauertag um die Hinwendung zu Frieden und Versöhnung. Beide Beispiele mahnten zu grundsätzlicher und alltäglicher Umkehr.
Nach dem Gottesdienst gaben die Parforcehornbläser noch ein Ständchen auf dem Münsterkirchplatz. Sie schmetterten die Stücke »Morgengruß«, »Der Hirsch im Wasser«, »Bärenjägermarsch« und »Glöckner«, die sie ansonsten bei Jagdkonzerten zum besten geben. Pfarrer Beer bedankte sich herzlich bei den Musikern und lud sei ein, bald einmal wieder im Münster ins Horn zu stoßen.

Artikel vom 16.11.2005