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Gefahr im Pferdestall

Feuerwehrübung auf dem Reiterhof Großelümern

Rheda-Wiedenbrück (de). Der große Brand auf dem Reiterhof Großelümern an der Stromberger Straße in St. Vit im Jahr 1976 in der Nacht zum 26. April ist noch gut in Erinnerung. Feuerwehrleute setzten alles daran, viele Pferde zu retten. Unvergessen ist auch der mutige Einsatz der Nachbarn Willi und Theo Stukemeier. Trotzdem gab es Opfer unter den Pferden. Sie erlitten Verbrennungen und Rauchvergiftungen. Am Freitagabend stand wieder eine Übung im Zeichen des Schützens von Pferden im Brandfall an.

So richtig verlockend war das Wetter mit 13 Grad über Null und leichtem Niesel diesmal nicht. Das war ein Klima, bei dem man sich eher danach sehnt, es sich in der warmen Stube gemütlich zu machen und sich mit der Fernbedienung durch die Fernsehprogramme zu »zappen«. Für fast 70 Feuerwehrleute sah dieser Abend anders aus. Die Männer und Frauen der Löschzüge Wiedenbrück und St.Vit hatten Dienst und nahmen an der Herbstübung auf dem Reiterhof teil.
Übungsleiter war Vize-Stadtbrandmeister Wilhelm Baumhus -Êder Feuerwehrmann mit dem größten »Pferdeverstand« in der Wehr. Er ist bekanntlich als Züchter und Gespannführer erfahren im Umgang mit Rössern. Weil er besonders intensiven Einblick hat und seine Informationen möglichst breit streuen wollte, lud er zu der Übung auch die Pächterin der Reitanlage, Uschi Kappler, Mitglieder des Zucht-, Reit- und Fahrvereins Reckenberg- Wiedenbrück, Pferdebesitzer, Ausbilder, Reiter und Reiterinnen, darunter auch die ganz jungen, sowie die Schutzpolizei ein. Da hörten in der Reithalle alle gut zu, um sich richtig verhalten zu können, sollte es einmal zu Feuer auf einem Anwesen oder Reiterhof kommen.
Die Feuerwehrleute bekamen Ratschläge über den Umgang mit Pferden, hörten, dass sie die Boxen nicht betreten dürften, weil die Pferde in zusätzliche Erregung geraten könnten. An die Pferdebesitzer und Reiter richtete Baumhus die Bitte, sich bei einem Feuer, das die eigenen Pferde bedrohe, sofort zum Brandort zu begeben, um der Feuerwehr wegen des Tieres mit Rat zur Seite zu stehen.
Nach der Belehrung verlief die Übung unter realistischen Bedingungen. Zuerst wurde es dunkel auf dem Reiterhof. Dann fuhren Mannschaftswagen und technisches Gerät auf. Der Hof erstrahlte in grellen Lampenlicht, Schläuche wurden ausgelegt. Männer mit Atemschutzgerät drangen in den Pferdestall ein und führten die Pferde nach draußen. Die Reithalle diente als Sammelstelle. Später wurden die Evakuierungsbedingungen noch durch den Einsatz einer Nebelmaschine verschärft.

Artikel vom 15.11.2005