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Lange Nacht für
den Teamgeist

Nach der Woche der Trainerwechsel

Altkreis (guf). Drei Handballtrainer hatten bei heimischen Teams in der vergangenen Woche das Handtuch geworfen. Der Einstand ihrer Nachfolger mit nur einem Punktgewinn aus drei Spielen beweist: Da sind an allen Schauplätzen schwierige Fälle zu lösen.

Männer-Verbandsligist SF Loxten: Nach nur einem gemeinsamen Training konnte Hartmut Westmeier natürlich noch keine Wunder bewirken. Die 23:26-Schlappe in Stemmer unterstrich, dass die Verunsicherung derzeit das Hauptproblem ist. »Die Mannschaft ÝwollteÜ unbedingt, war dadurch vielleicht aber etwas übermotiviert. Auch der Schock nach Lutz Janbökes frühzeitiger Verletzung hat eine Rolle gespielt«, so sah es Obmann Horst Grube.
Für Westmeier war es ein Sprung ins kalte Wasser. Er muss sich zunächst über Spielklasse und Gegner informieren, hütet sich deshalb vor radikalen Veränderungen. Deshalb begann die Mannschaft in Stemmer wie unter der Regie seines Vorgängers. »Einige zeigen zurzeit nur 50 Prozent ihres wahren Könnens«, sieht der Coach die entscheidende Sperre noch in den Köpfen. Deshalb saßen Mannschaft und Verantwortliche nach der Niederlage in Stemmer lange zusammen und schworen sich auf neuen Teamgeist ein. »Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist auf alle Fälle da«, versichert Horst Grube. Die Punktspielpause (kommendes Wochenende spielt Loxten ein Kreispokal-Turnier) muss Westmeier nutzen, um seinem Team zur superschweren Partie bei Titelanwärter Bielefeld-Jöllenbeck Leben einzuhauchen.
Frauen-Oberligist Union 92 Halle: TuS Jahn Dellwig war ein zu starker Gegner, um den Neubeginn mit Pluspunkten zu unterfüttern. Aber die zweite Halbzeit deutete an, dass das Duo Karl-Heinz Klenke/Oliver Huck den richtigen Zugang zur Mannschaft findet. Beide gehen davon aus, den Tabellenvorletzten zumindest bis zum Altkreisderby am 27. November in Steinhagen zu betreuen. Wichtigste Aufgabe: Der Crew wieder mehr Selbstvertrauen einzuhauchen. Bei Mannschaftsführerin Edda Sommer, bisher weit von ihrer Bestform entfernt, schien das zeitweise schon gelungen, als die Halbrechte entschlossen die Abwehrlücken zum Durchbruch nutzte - noch blieb es bei Ansätzen.
»Wir haben Freitag erstmals an einer 6-0-Deckung gearbeitet. Die war sicherlich eins gegen eins oft noch zu unbeweglich, hat aber den Gegner schon mehrfach ins Zeitspiel gezwungen«, sieht Klenke einerseits positive Aspekte, aber auch viel Arbeit vor sich. Neue Motivation erhielt Jugendtorwartin Magali Werft: Bisher kam sie nur zu Oberliga-Kurzeinsätzen, Sonntag durfte sie die zweite Halbzeit durchspielen.
Unterdessen hat sich Union-Frauenwart Karl-Heinz Tonn noch einmal zu Andreas Gohrs Rücktritt geäußert, von dem er »völlig überrascht« gewesen sei: »Im Vorfeld ist kein Wort in dieser Richtung gefallen.« Gohr habe ihm gegenüber »gesundheitliche Gründe« angegeben, sei auch nicht bereit gewesen, wenigstens bis zur Einigung mit einem Nachfolger noch die Stellung zu halten. Dass Gohr dem Vorstand Mitschuld an der Misere gebe, könne er nicht nachvollziehen.
Frauen-Verbandsligist Spvg. Steinhagen II: »Es hat richtig Spaß gemacht. Ich habe die Mannschaft ganz gut motivieren können, und die taktischen Elemente wurden auch gut umgesetzt.« Jutta Pross freute sich, dass bei ihrem »Feuerwehreinsatz« auf der Bank in Stemmer ein wertvoller Punkt heraussprang. Wer die »Zweite« künftig coachen wird, ist aber weiterhin noch offen.

Artikel vom 15.11.2005