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Con spirito ist in Kulturkreisen ein Begriff

Organisieren das Con spirito-Konzert am Samstag: Klaus Hanssen, Volker Schmidt und Joachim Buschmann (von links).

Am Totensonntag wird »Das deutsche Requiem« von Johannes Brahms zu hören sein

Von Thomas Meyer
Enger (EA). Da kann sich das »Con Spirito«-Team um Pfarrer Volker Schmidt, Musiker Klaus Hansen und Joachim Buschmann vom Posaunenchor Westerenger freuen: Eine knappe Woche vor dem Konzert am kommenden Sonntag sind bereits nahezu alle Karten ausverkauft - und das ganz ohne jedwede groß angelegte Werbung.

»Die Konzertreihe ist sogar in bestimmten Bielefelder Kulturkreisen ein Begriff«, kommentierte Hansen. Sie war im vergangenen Jahr erfolgreich angelaufen und wurde nun mit einem vier Veranstaltungen umfassenden Jahresprogramm fortgesetzt. Dabei erhebt Hansen nicht nur den Anspruch, erlesene und namhafte Künstler nach Westerenger zu holen, sondern auch für verschiedene Anlässe passende und dadurch abwechslungsreiche Konzerte zu arrangieren. »Zu einem lauen Sommerabend beispielsweise passte Bachs Barockmusik perfekt, während sich am Totensonntag 'Das deutsche Requiem' von Johannes Brahms ideal anbietet«.
Das textlich sehr poetisch und musikalisch für ein Requiem eher unkonventionell komponierte Gedenkstück ist jedoch weniger den Verstorbenen als vielmehr den lebenden Hinterbliebenen gewidmet, denen es Trost spenden soll. Seinem umfassendsten und wohl bedeutendsten Werk verlieh Brahms durch die sorgfältige Zusammenstellung von Bibelversen einzigartige Tiefe.
Interpretiert wird es nun von einer Auswahl professioneller Musiker in der klanglich nahezu perfekten Westerengeraner Kirche, darunter der Bariton Heiko Trinsinger vom Aalto-Theater und Anke Krabbe (Sopran), die derzeit in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf tätig und auch dem Bielefelder Opernpublikum bekannt ist. Anke Franzius ist eine freischaffende Harvinistin, die in ganz Nordwestdeutschland gastiert. Der Pianist Karsten Scholz spielte bereits einige Male in Westerenger, Stefan Kostenbader ist Solopaukist bei den Bielefelder Philharmonikern. Und schließlich wird der 35 Sänger starke Chor der Hochschule für Kirchenmusik unter Leitung von Professor Hildebrand Haake zu Gast sein.
»Wir haben das Konzert auch ins Motto der Engeraner Klangwelten aufgenommen«, erklärte Hansen, »wenn auch eher als Kontrapunkt.« Denn passend zum Motto »Mit Pauken und Trompeten« sei das Stück von Brahms sehr paukenlastig, sie werden aber keinesfalls im Sinne des Mottos, sondern eher bedächtig eingesetzt.
Auch im Jahr 2006 sind - abgesehen vom Abschlusskonzert der aktuellen Reihe am 26. Februar - wieder Veranstaltungen geplant. Hansen schwärmt von Konzerten für Harfe und Streicher und von Jazzabenden, die bereits in Planung sind.
»Genaueres verraten wir aber erst später«, schloss Joachim Buschmann, der noch einige wenige Karten für die Abendkasse dieser Sonntagsveranstaltung bereithält. Sie beginnt um 19 Uhr mit einem Sektempfang.

Artikel vom 15.11.2005