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Rene: Torflut nach
Hochzeitsantrag

Gala-Vorstellung der HSG Gütersloh

Gütersloh (cas). Nach dem 37:31 (23:16)-Überraschungscoup gegen SC Heessen schnalzte auch Uli Klau mit der Zunge. »Das war die beste erste HSG-Halbzeit, die ich in den vergangenen drei Jahren gesehen habe«, applaudierte der einstige Klub-»Vize«.

In der Tat sahen die fast 400 Fans in Durchgang eins ein begeisterndes Tor-Trommelfeuer des heimischen Verbandsligisten. So wurde in der ersten Viertelstunde fast jeder Angriff mit einem Treffer abgeschlossen. Eine Handball-Gala, bei der die verdutzten Gäste über weite Phasen nur eine lausige Statistenrolle einnahmen. Schnell schossen die glänzend aufgelegten Gütersloher einen komfortablen Vorsprung heraus, führten meistens mit sieben, acht »Buden«.
Na klar, dem hohen Tempo musste irgendwann Tribut gezollt werden. Eine zehn Minuten lange Durststrecke der HSG zwischen der 40. und 50. Minute ließ bei Heesesn vorübergehend etwas Hoffnung aufkommen - sie verkürzten den Rückstand auf vier Tore (29:33). Doch nach der Ver-schnaufpause ging bei den Schützlingen von Oliver Schöpff die Post wieder ab: Heessen, das noch in der Vorwoche TV Verl weggehaunen hatte, ergab sich endgültig.
»Unsere Einstellung war heute super - ein Triumph der mannschaftlichen Geschlossenheit«. strahlte der hochzufriedene Trainer, der nach Spielende in der Sprecherkabine noch schnell seinen Nachwuchs windeln musste. Bei der mit bescheidenden Zielen in die Saison gegangene HSG hat inzwischen niemand mehr die Hosen voll. »Ein so diszpliniertes Team hat es bei uns in den Jahren davor nicht gegeben«, lobte Oliver Schöpff sein Kämpfer-Kollektiv.
Und dennoch: Ein Akteur muss hervor gehoben werden - Rene Bulwien. Fast jeder seiner Würfe rauschte ins Heessener Netz, 14mal traf »Ballermann« Bulwien. »Heute hat bei uns alles gepasst«, freute sich der in Bielefeld wohnende Ex-Lemgoer. Seine famose Vorstellung war auch ein Dankeschön an den großzügigen Trainer. Denn letzte Woche brauchte Rene die Reise nach Oberaden ausnahmsweise nicht anzutreten, weil am Samstag seine Freundin Julia ihren 22. Geburtstag feierte. Gleichzeitig überraschte ihr Liebster sie mit einem Hochzeitsantrag - er wurde von der künftigen Braut prompt angenommen.
Doch bevor seine Mitstreiter im nächsten Jahr zum Gratulieren kommen, wollen sie noch viele Zähler holen. »Mir kommt es gar nicht so sehr auf Punkte an, wir wollen in erster Linie den Leuten schönen Handball bieten«, sagt Schöpff. Dass ist seiner Truppe gestern recht eindrucksvoll gelungen. Erstmals mit Dirk Plexnis im Tor, Henrik Jägers neuer Konkurrent »Wir machen die Saison mit drei Keepern weiter«, gibt Schöpff auch dem wiedergenesenen Jerome Bisping eine Chance.
HSG Gütersloh:Jäger, Plexnis - Bulwien (14), Stephan Christ (6), Daniel Wiemann (9/5), Philipp Christ (2), Thorsten Wiemann, Schulze (4), Schöpff (3).

Artikel vom 14.11.2005