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In 90 Jahren
um die Welt

Ruth Fröhlich feiert Geburtstag

Schloß Holte-Stukenbrock (ib). Ob Grönland, Sibirien oder Mexiko - es gibt kaum einen Flecken auf der Erde, den Ruth Fröhlich noch nicht bereist hat. Erst im Januar war sie auf Kreuzfahrt zu den Seychellen. Auch den heutigen Tag hätte sie gern auf Reisen verbracht, doch ihre Kinder, Enkel und Urenkel haben sie überredet, daheim zu bleiben. Alle möchten sie nämlich ihrer Mutter, Oma und Uroma gratulieren. Ruth Fröhlich feiert heute ihren 90. Geburtstag.

»Es war nie langweilig«, lacht die zierliche Dame und erinnert sich an viele schöne und aufregende Momente. In Kettwig an der Ruhr beginnt die Geschichte von Ruth Fröhlich. Eine Geschichte, die häufig den Schauplatz wechseln wird. »Mit 22 Jahren habe ich meinen Mann kennen gelernt und ich bin mit ihm nach Potsdam gegangen«, erzählt sie. Die junge Frau findet eine Anstellung in Berlin und bekommt wenig später ihre erste Tochter. Zwei weitere sollen noch folgen. Als der Krieg die Stadt einholt, kehrt sie zu ihren Eltern zurück. »Wir haben uns mit unseren Nachbarn zusammen getan und eine Art Bunker gebaut, um uns zu schützen«.
Als ihr erster Ehemann stirbt, lernt sie Rudolf Fröhlich kennen und lieben - sie heiratet ein zweites Mal. Gemeinsam entdecken sie ihre Leidenschaft fürs Reisen. »Oma und Opa waren immer unterwegs«, lacht Enkelin Ellen Reinhold. Rudolf und Ruth Fröhlich leben zunächst in Düsseldorf, dann in Berlin und ziehen schließlich in den Harz. Die Winter verbringt das Ehepaar auf Gran Canaria. »Unser Opa ist 1985 gestorben«, erzählt die Enkelin weiter. »Gut sechs Jahre später lernte sie Georg Langmeier kennen, mit dem sie auf Weltreise ging«.
Seit drei Jahren lebt Ruth Fröhlich nun in Schloß Holte-Stukenbrock. Sie lebt allein, bekommt vormittags ein wenig Hilfe im Haushalt und unternimmt viel mit ihrer Enkelin, die ganz in der Nähe wohnt. »Der Sport stand bei mir immer an erster Stelle«, verrät Ruth Fröhlich schmunzelnd ihr Rezept. Damit hat sie sich fit gehalten und ist noch immer unternehmungslustig. Heute freut sie sich auf viel Besuch: Mit den Familien ihrer drei Töchter und sieben Enkelkinder sowie den sechs Urenkeln wird im Buschkrug dieses besondere Jubiläum gefeiert. Die nächste Reise muss noch ein wenig warten.

Artikel vom 14.11.2005