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Willi Kottkamp geht Ývon BordÜ

Volker Arning neuer TuS-Vorsitzender

Nettelstedt (ko). Minutenlange stehende Ovationen schallten am Freitagabend durch das Sportlerheim des TuS Nettelstedt. Sie galten nur einem: Willi Kottkamp. Nach 37-jähriger Tätigkeit als Handballabteilungsleiter - dieses Amt legte er bereits vor geraumer Zeit nieder - und zehnjährigem Engagement als Vorsitzender schied der überaus beliebte und engagierte Lenker und Denker des Traditionsvereins und Ursprung für den heimischen Handballbundesligisten TuS N-Lübbecke aus dem Vorstand aus.
Der neue Vorsitzende des TuS Nettelstedt Volker Arning (li) zeichnete Friedel Westerhoff, Walter Schütte, Heinrich Nedderhoff, Willi Möhlmann und Willi Arning für 60-jährige Treue zum Veein aus. Es gratulierte auch Sozialwartin Friederieke Tabel (re.).
Einstimmig erfolgte die Ernennung von Willi Kottkamp zum Ehrenmitglied als höchste Würdigung beim TuS Nettelstedt. Zum neuen Vorsitzenden wählte die Versammlung Volker Arning.
Wohl selten war die Jahreshauptversammlung so gut besucht. Die Wahl des Vorsitzenden war absoluter Höhepunkt. Daneben gab es zahlreiche Ehrungen, darunter die der Gründer, die seit 60 Jahren dem Verein die Treue halten. Weiterhin wurde Rückblick gehalten und Ausblick auf das neue Jahr geworfen.
Der erste stellvertretende Vorsitzende Achim Hucke würdigte das Engagement von Willi Kottkamp mit den Worten: »Du bist für uns alle das personifizierte Ehrenamt. Du zeichnest dafür verantwortlich, dass der Name des TuS Nettelstedt über den Kreis hinaus, ja in ganz Deutschland sowie in Europa, bekannt geworden ist«. Zu den größten Erfolgen von Willi Kottkamp gehört sicherlich der Europapokalsieg der Handballer gegen den SC Empor Rostock. Da fungierte Willi Kottkamp sogar als Hallensprecher.
Achim Hucke fasste das gesamte Wirken des scheidenden Vorsitzenden zusammen: »Du hast das Dir übertragene Ehrenamt stets mit Umsicht mit einer Menge Herz, viel Einfühlungsvermögen und Pflichtbewusstsein erfüllt. Ein Ehrenamt mit so viel Leben zu erfüllen, wie Du es in Deiner Schaffenszeit immer getan hast, verdient unseren vollen Respekt und unsere Anerkennung«. Der Verein hoffe, noch lange an seiner Erfahrung teilhaben zu können, schloss Hucke.
Willi Kottkamp, der kürzlich seinen 70. Geburtstag gefeiert hat und an seinem Ehrentag mit der goldenen Ehrennadel des Westdeutschen Handballverbandes von Günther Mönkhoff ausgezeichnet wurde, gab sich bescheiden wie eh und je: »Eigentlich war ich ja nur Funktionär«. Natürlich werde er dem Verein erhalten bleiben. Und wenn sein Rat doch irgendwann gebraucht werde, dann werde er zur Verfügung stehen, versprach Kottkamp.
Bei den weiteren Wahlen, die von Hartmut Wegert geleitet wurden, erhielten sowohl Guido Sudeck als zweiter stellvertretender Vorsitzender, als auch Dieter Wittkötter als stellvertretender Kassenwart das Vertrauen und wurden wieder gewählt.
Ein weiterer Höhepunkt war die Auszeichnung langjähriger Mitglieder. Und der Ehrenreigen war wieder einmal groß. Sieben Gründungsmitglieder, die vor nunmehr 60 Jahren den TuS Nettelstedt aus der Taufe hoben, standen auf der Ehrungsliste. Dies waren Friedrich Schütte, Walter Schütte, Heinrich Spilker, Friedel Westerhoff, Willi Arning, Willi Möhlmann und Heinrich Nedderhoff. (Über weitere Ehrungen wird die LK in ihrer morgigen Ausgabe berichten.)
In seinem Jahresbericht für die Handballabteilung sprach Achim Hucke von einigen organisatorischen Änderungen, die vor allem dem Nachwuchs gelten. So seien Arbeitskreise, wie Spielbetrieb, Organisation, Jugendkoordination und Finanzen gebildet worden, um die Arbeit auf viele Schultern zu verteilen. Ein erster »Kids Day«, der nach den Sommerferien mit 60 Kindern angeboten wurde, gebe Kraft und Hoffnung. Dies sei Anlass gewesen, jetzt einmal wöchentlich nach dem Unterricht eine Handball-AG anzubieten. Achim Hucke appellierte an die Vereinsmitglieder: »Die Jugend ist unsere Zukunft, also schickt eure Kinder gleich morgen zu uns zum Training.«
Achim Hucke berichtete, dass der TuS Nettelstedt dabei ist, die Abteilung der weiblichen Nachwuchshandballer aufzurüsten und von unten an einen Neubeginn zu tätigen. Neben einer eigenen E-Jugend gebe es nur noch eine A-Jugend-Spielgemeinschaft zusammen mit dem TuS Gehlenbeck. Im männlichen Nachwuchsbereich seien die Probleme nicht minder. Hier gebe es eine A-Jugend im Bereich der Jugendspielgemeinschaft, sowie eine C und D-Jugend neben den Minis. Während im vergangenen Jahr acht Jugendmannschaften im Rennen waren, sind es dieses Jahr nur noch sechs. Im Seniorenbereich seien vier Herren- und zwei Damenmannschaften am Start.
Fußballfachwart Guido Sudeck freute sich, noch einmal den lang ersehnten Aufstieg der ersten Herren Revue passieren lassen zu können. Im Jugendbereich haben die Nettelstedter Kinder in allen Altersklassen die Möglichkeit, Fußball zu spielen. Dies ist Dank der gut funktionierenden Spielgemeinschaft mit dem TuS Gehlenbeck möglich.
Wie Helmut Bartsch als Abteilungsleiter der Tischtennis-Sparte berichtete, nehmen während dieser Spielzeit zwei Damen-, zwei Herren- und eine Schülerinnenmannschaft am Spielbetrieb teil. Die Damenmannschaft schaffte jetzt den Aufstieg in die Bezirksliga. Ähnlich wie bei den Handballern, so gibt es auch in der Tischtennis-Abteilung Nachwuchsprobleme. Aber auch hier ist man Dank der Zusammenarbeit mit der Grundschule Nettelstedt zuversichtlich auf Besserung. Dank der Einbindung des Tischtennissports in den Sportunterricht würden jetzt regelmäßig etwa 20 Kinder am Jugendtraining teilnehmen. Schließlich berichtete die Breitensportwartin über das umfangreiche Programm, angefangen vom Eltern-Kind-Turnen bis Nordic-Walking.

Artikel vom 14.11.2005