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75 000 Euro für neue Küche

Ausstattung in der Rolf-Dircksen-Schule mangelhaft

Von Kerstin Sewöster
Enger (EA). In der Rolf-Dircksen-Schule bleiben in der Hochzeit der Weihnachtsbäckerei die Öfen kalt. Nach einer Ortsbesichtigung waren sich alle Mitglieder des Schulausschusses einig: Der Rat soll im Etat 2006 75 000 Euro für eine neue Küche bereitstellen.
Sigrun Gehlen-Büßelberg demonstrierte während der Ortsbesichtigung des Schulausschusses die Mängel in der Schulküche der Rolf-Dircksen-Schule. Die Ofentür muss mit einem Stuhl festgeklemmt werden. Foto: Kerstin Sewöster

Kaum akzeptable Zustände fanden die Mitglieder des Ausschusses für Schule, Jugend, Sport und Soziales vor. Zwei der vier Schulherde sind ganz ausgefallen, zwei weitere lassen sich nur schließen, wenn die Türen mit Stühlen verbarrikadiert werden. Und das sind nicht die einzigen Mängel, auf die Hauswirtschaftslehrerin Sigrun Gehlen hinwies.
Der Wasserboiler hat Museumswert und ist undicht, die Schubladen klemmen beziehungsweise fehlen, weil sie irreparabel sind. Die Arbeitsflächen sind nicht hitzebeständig und haben entsprechende Brandflecken. Zum Teil hat sich bereits die Oberfläche gelöst, was wiederum nicht den hygienischen Anforderungen entspricht. Der Noppenfußboden ist laut Hausmeister Peter Moiser denkbar ungeeignet für eine Schulküche. Er sei schlecht zu pflegen und bei Nässe zu rutschig. Und nass ist es in der Schulküche: das Dach leckt bei starken Regenfällen. Zudem herrscht ein übler, fauliger Geruch in dem Raum, da die Kücheneinrichtung bereits Wasser gezogen hat.
Dabei ist Hauswirtschaftslehre fester Bestandteil im Stundenplan der Rolf-Dircksen-Hauptschule. 200 Mädchen und Jungen nutzen die Küche pro Woche. Fremdnutzer wie Volkshochschule und AOK sind bereits abgesprungen, weil die Ausstattung nicht mehr tragbar war. »Unsere Küche ist die einzige weit und breit«, betonte Schulleiterin Dagmar Kirchhoff. Die nächste befinde sich erst in der Heideschule in Westerenger.
Im Fachausschuss herrschte Einigkeit über die Notwendigkeit der Küche. Die 75 000 Euro sind allein für die Küchenausstattung veranschlagt. Die Christdemokraten sahen die Möglichkeit, auch die Kosten für einen neuen Fußboden damit abzudecken.
Die SPD drängte darauf, die Reihenfolge einzuhalten: Erst ein neues Dach, bevor die Küche neu eingerichtet wird. Amtsleiterin Ute Fleer schloss nicht aus, dass die nötige Gebäudesanierung im Etat 2006 eingeplant sei.

Artikel vom 12.11.2005