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Ratka lässt das Derby-Fieber (noch) völlig kalt

GWD: Jüngstes Derby-Team aller Zeiten

Von Volker Krusche
Minden (WB). Richard Ratka gibt sich gelassen, lässt sich in keinster Weise vom Derby-Fieber anstecken. »Wieso auch, für mich ist es ein ganz normales Spiel. Ich werde mich da auch nicht in irgendeinen Bann ziehen lassen. Für meine Spieler, die mit dem Derby aufgewachsen sind, ist es wohl auch besser, dass ich das Ganze ziemlich abstrakt sehe.«

Der Coach von Handball-Bundesligist GWD Minden sieht das »Gold-Derby« ziemlich entspannt. Es ist ja auch das erste für ihn. und so richtig weiß er ja auch noch gar nicht, was es mit diesem Spiel auf sich hat. »Ich sehe es aber auch deshalb ziemlich entspannt, weil es ein ungleiches Duell ist. Beide Mannschaften sind unterschiedlich stark, beide haben unterschiedliche Zielsetzungen. Bei einem Spiel zweier Teams auf gleicher Augenhöhe sähe das sicherlich anders aus. Dann wäre wohl sehr viel mehr Pulver drin.«
Neben der normalen personellen Besetzung kommt für ihn erschwerend hinzu, dass seine Truppe im Gegensatz zu Gastgeber TuS N-Lübbecke nur stark ersatzgeschwächt und aufgrund der Ergänzung aus der Reserve wohl auch mit der jüngsten Derby-Mannschaft aller Zeiten wird auflaufen können. Mit Ognjen Backovic und Stephan Just werden ihm definitiv zwei wichtige Stammspieler fehlen. Daher ist für viele im Mindener Umfeld nur die Höhe des Lübbecker Sieges die Frage. Backovic hat seine Operation gut überstanden und wurde am Donnerstag aus der Klinik entlassen. »Nur gut, dass nichts anderes als der Einriss am Innenmeniskus festgestellt wurde«, so Ratka. »Daher sind wir guter Hoffnung, dass er in vier Wochen wieder dabei ist.« Stephan Just (Anriss des Syndesmosebandes) hat die Krücken indes schon in die Ecke gestellt, kann aber nur leicht gehen. »Alles andere erzeugt noch viel zu starke Schmerzen. Hoffentlich ist er gegen Großwallstadt wieder einsatzfähig.« Mit zuletzt acht Leuten kam sein Team gerade so über die Runden, »obwohl einige konditionell ziemlich auf dem Zahnfleisch gingen. Jetzt aber wird es bei nur sieben echten Feldspielern fast unmöglich, 60 Minuten zu gehen.« Zwar werde man mit Kraft, Kunisch, Teinert sowie Sven und Marc Pohlmann fünf Eigengewächse aus der »Zweiten« aufbieten, letztlich aber fehlen gegenüber Nettelstedt einfach die nötigen Alternativen, insbesondere in der Schlussphase, wenn die Kräfte schwinden.
Ratka: »Durch die hohe Belastung steigt zudem das Risiko der Verletzungen. Noch so ein Spiel wie in Magdeburg, wo alle fünf Minuten einer ausfällt, würde uns die Schuhe ausziehen.«

Artikel vom 12.11.2005