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»Kapitän« verlässt »wohl bestelltes Schiff«

Dankbarkeit prägt offiziellen Abschied von Krankenhaus-Geschäftsführer Rolf Mertens

Von Frank Spiegel
Höxter (WB). Beim jüngsten Betriebsfest durfte er ein letztes Mal bei einem kurzweiligen Auftritt Kapitän auf dem »Schiff« der St. Ansgar- und St. Rochus-Kliniken gGmbH sein. Jetzt gab Geschäftsführer Rolf Mertens die dazugehörige Mütze ab.

»Der Kapitän geht von Bord, nicht von einem sinkenden Schiff, sondern von einem wohl bestellten«, sagte er bei seiner inzwischen achten aber ersten »offiziellen« Verabschiedung.
Viele berufliche Weggefährten, Vertreter des öffentlichen Lebens und die Familie von Rolf Mertens waren in das Pfarrheim am St. Nikolai Altenzentrum gekommen, um Rolf Mertens für sein »außerordentliches Engagement« zu danken. Die Festredner waren zudem voll des Lobes angesichts der Tatsache, dass Rolf Mertens in seinen 29 Jahren als Verwaltungsdirektor beziehungsweise Geschäftsführer immer schwarze Zahlen geschrieben hat und würdigten den Ruheständler als »außerordentlich begabten Organisator.«
»Danke für 29 gemeinsam zurückgelegte Jahre«, sagte Bodo Salzmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates, in seiner Begrüßung. Die Laudatio auf den am 30. September ausgeschiedenen Geschäftsführer (das WESTFALEN-BLATT berichtete am 1. Oktober) hielt Pfarrdechant i.R. Rudolf Graefenstein. »Wir waren glücklich, ihn gefunden zu haben«, erinnerte er sich an die Situation, 1976 einen Verwaltungsdirektor finden zu müssen. »Dass er ein neues Krankenhaus bauen musste, wusste er. Was sonst noch alles auf ihn zukommen würde, wusste er nicht«, spielte der Pfarrdechant im Ruhestand auf die Tatsache an, dass unter der Federführung von Rolf Mertens nicht nur das St. Ansgar Krankenhaus als Nachfolger des St. Nikolai-Krankenhauses gebaut wurde, sondern im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Einrichtungen hinzukamen, um die sich Rolf Mertens kümmern musste.
Lob erntete der ausgeschiedene Geschäftsführer auch von Claudia Groth, der Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung. Zwar habe man Konflikte immer offen und sehr hart ausgetragen, man habe sich aber nie persönlich verletzt. »So entstand eine gute Zusammenarbeit, die für die Entwicklung wichtig war«, sagte Groth.
Rolf Mertens bedankte sich abschließend für die »zumeist erfreuliche Zusammenarbeit« und blickte auf seine Zeit als Verwaltungschef der Krankenhäuser zurück. Mit rheinischem Humor, gepaart mit dem nötigen Ernst, wies er auf manche Veränderungen hin, die sich im Laufe der Jahre ergeben haben.

Artikel vom 14.11.2005