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»Gewalt geht uns alle an«

Gedenkfeier und Kranzniederlegung zum Volkstrauertag

Vlotho (jg). Auch 60 Jahre nach Kriegsende bleibt die Botschaft des Volkstrauertages hochaktuell: Das machte Pfarrer Hartmut Bückendorf in seinem geistlichen Wort am Ehrenmal an der Burgstraße deutlich.

Der Volkstrauertag gebe uns im Sinne des Propheten Micha den Auftrag, Gottes Wort zu halten, Liebe zu üben und aufmerksam zu sein. »Gewalt geht uns alle an«, sagte der St. Stephans-Pfarrer. Wir seien gefordert, uns mit ihr auseinanderzusetzen und gegen sie aufzustehen. Die »Schatten der Vergangenheit« reichten in die Gegenwart. Aufgabe der Christen sei es, die Kinder zum Frieden zu erziehen und nicht vor Gewalt, Rassismus und Ungerechtigkeit die Augen und die Ohren zu verschließen: »Wenn wir wegschauen und schweigen, können die Täter Gewalt leichter ausüben.«
Als stellvertretende Bürgermeisterin erinnerte Christel Maack an die Opfer des zweiten Weltkriegs: »Als endlich die Waffen schwiegen, waren Menschen auf der Flucht, in Gefangenschaft oder sie wurden vermisst.« Für viele Menschen sei der 8. Mai 1945 eben kein Schlusspunkt gewesen; selbst heute, 60 Jahre später, könnten noch immer Schicksale aufgeklärt werden. Christel Maack mahnte: »60 lange Friedensjahre liegen hinter uns. Wir sollten daran denken, wie hoch der Preis für das heute friedliche und friedliebende Europa war.«
Einführende Worte zur Kranzniederlegung sprach Ortsvorsteher Hans-Werner Jungmann: »Wir trauern, doch wir leben in der Hoffnung auf Frieden und Versöhnung in der Welt.«

Artikel vom 14.11.2005