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Leben und lernen im Kinderhaus

Offener Ganztag ist an der Grundschule Dünne seit Oktober Realität

Bünde-Dünne (os). Mittwoch lockt ein leckerer Apfel-Milchreis-Auflauf. Der offene Ganztag macht es möglich, und die Kinder werden sich freuen. Nach nur fünf Monaten Umbauzeit war es am Freitag so weit. Zahlreiche Ehrengäste machten sich auf den Weg nach Dünne, um das Schulkinderhaus, das seit Oktober in Betrieb ist, zu eröffnen. »Wir feiern und freuen uns, halten einen Moment inne«, sagte Detlef Holste, Leiter der Grundschule Dünne-Dorf.

Ein Schmuckstück ist das vom Dach bis zum Keller sanierte Haus geworden. Das frühere Lehrerhaus stand lange leer und befand sich in einem erbarmungswürdigen Zustand.
Wer es vor fünf Monaten gesehen hatte und jetzt nach der Renovierung, erkannte es nicht wieder. Alle Gäste zeigten sich deshalb auch zufrieden, denn in Dünne ist ein kulturelles Dorfzentrum entstanden, das nicht nur von den 180 Kindern im Ganztagsbetrieb genutzt wird, sondern auch von den Dünner Vereinen.
Für Leben sorgt ganz gewiss die Dünner Dorfgemeinschaft, die sich ehrenamtlich engagiert hat und den großen Schulgarten gestaltet. Der ist aufgrund der schlechten Witterung noch nicht ganz fertig und wird im Frühjahr vollendet. Er steht dann für alle Bürgerinnen und Bürger des Dorfes zur Verfügung.
Das Schulkinderhaus verfügt über Räume für Hausaufgaben und fürs Werken, ein Büro, eine Küche und einen großen Aufenthaltsraum. Rund 250 000 Euro hat der Umbau gekostet, »es ist keine Luxusrenovierung«, so Schulleiter Holste, »aber auch keine, wo schon bald Schäden sichtbar werden, weil gespart wurde«.
Der offene Ganztag wird in Trägerschaft der AWO angeboten und ist in Dünne sehr gefragt. »Es war eine gute Entscheidung, nicht übereilt zu agieren«, sagte Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse, sondern erst nach Absprache mit den Trägern und den Grundschulen zu handeln.« Das 225 Quadratmeter große Schulkinderhaus habe nun Vorbildcharakter für andere Ganztagsschulen. Die Bürgermeisterin lobte die Außengestaltung und das bürgerschaftliche Engagement.
Der Umbau sei ein mutiger Schritt der Grundschule Dünne, die Kinder hätten hier optimale Möglichkeiten der Entfaltung, freute sich Andreas Meyer, Vorsitzender der Schulpflegschaft. Karl-Heinz Becker von der Dünner Dorfgemeinschaft überreichte drei Äpfel, denn für ein Projekt der Schule wird ihr der Verein im kommenden Jahr drei Apfelbäume schenken. 850 ehrenamtliche Stunden hat der Verein investiert, Rainer Becker (250) und Heinz Diestelhorst (170) waren die unermüdlichsten.
In Dünne habe sich eine Vision erfüllt, resümierte Schulleiter Detlef Holste. »Leben und lernen darf man nicht trennnen«, dieses Prinzip werde in Dünne in die Tat umgesetzt.

Artikel vom 12.11.2005