12.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bauhof: Versicherung
droht mit Stilllegung

Stadt Marienmünster sucht nach einer Lösung

Von Ingo Schmitz
Marienmünster (WB). Der 35 Jahre alte Bauhof der Stadt Marienmünster treibt der Verwaltung und den Politikern die Sorgenfalten auf die Stirn. Sollte die Dachkonstruktion nicht spätestens im kommenden Jahr erneuert worden sein, wird das Gebäude stillgelegt.

Mit dieser Maßnahme droht jedenfalls der Gemeindeunfallversicherungsverband (GUVV). Für die Stadt ergeben sich aus dieser Zwangslage ungewollte Investitionen in einer Größenordnung von bis zu 150 000 Euro. Diese Zahl wurde am Donnerstagabend dem Bau-, Planungs- und Umweltausschuss vorgelegt.
Klaus Hasenbein, Sachbearbeiter in der Bauverwaltung, erläuterte die Situation. Im Jahr 2003 hatte der GUVV das Bauhofgebäude in der Talstraße untersucht und eine Mängelliste mit 28 Punkten vorgelegt. Überwiegend handelte es sich um Kleinigkeiten. Größere Probleme ergaben sich jedoch aus einem Gutachten, dass der GUVV für die Dachkonstruktion einforderte. Das Gutachten wurde in diesem Jahr erstellt und dem Versicherungsverband vorgelegt. Das Ergebnis: Da man an der Holzkonstruktion Schädlinge festgestellt hat, drohte der GUVV mit der sofortigen Stilllegung. Obwohl das Dach im Bereich der Fahrzeug-Stellplätze inzwischen durch zusätzliche Träger abgestützt wurde, reiche dies dem GUVV nur für eine Übergangszeit aus, so Hasenbein. Der Versicherungsverband fordere, dass die Dachkonstruktion im Jahr 2006 saniert werde. Zugleich müsse die Raumhöhe von bisher 2,10 Meter auf mindestens 2,40 Meter gebracht werden. Dies lasse sich nur durch umfangreiche Um- oder Neubauten erreichen.
Hasenbein rechnete den Ausschussmitgliedern vor, wie teuer die Varianten werden könnten. Eine Möglichkeit wäre eine Neuansiedlung des Bauhofs auf dem Gelände »von Heesen« in Bredenborn. Doch allein der Kauf des Grundstücks würde 70 000 Euro verschlingen. Weitere 80 000 Euro müssten für den Bau der neuen Halle samt Sozialtrakt gerechnet werden. Ebenfalls mit rund 150 000 Euro rechnet Hasenbein, wenn der Bauhof im Gewerbegebiet Vörden neu angesiedelt würde.
Etwas günstiger wäre Variante drei - eine Sanierung im Bestand. In diesem Fall würden Stahlrahmenträger und eine neue Sparrenkonstruktion eingebaut. Eigenleistungen durch den Bauhof wären bei dieser aufwendigen Variante jedoch begrenzt. Daher beliefen sich die Kosten auf noch immerhin 120 000 Euro.
Bei dem preisgünstigsten Vorschlag müsste die alte Fahrzeughalle abgerissen und in Holz neu gebaut werden. Kostenpunkt inklusive Sanierung der Garage des Wasserwerks (11 000 Euro): 91 000 Euro.
Bürgermeister Ulrich Jung wies darauf hin, dass ein Neubau gut überlegt werden müsse. Aus Sicht der Stadt reiche es aus, wenn in das Gebäude eine neue Stützkonstruktion gebaut würde. Die Forderungen des GUVV bezeichnete Jung als völlig überzogen. Nun wollen sich die Fraktionen intern beraten und sich vor Ort mit dem Thema befassen.

Artikel vom 12.11.2005