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Zweifelhafter Tumult um Stratos

Schiri droht mit Sonderbericht - Verls Co-Trainer aber ganz verdutzt


Schermbeck (WB). Nachdem bereits während der Partie die Mehrzahl der Bälle keine Bodenhaftung gefunden hatte, gingĂ”s auch nach Abpfiff im Mittelkreis nochmal verbal hoch her. Referee Berger brüllte dem zurück bölkenden Mario Ermisch entgegen, einen Sonderbericht anfertigen zu wollen. Der Jurist verteidigte daraufhin lautstark seinen Co-Trainer Thomas Stratos, der wiederum erklärte: »Der Tumult dreht sich um eine Beleidigung gegenüber dem Schiri, die ich an der Seitenlinie von mir gegeben haben soll. Dabei hat in Wirklichkeit irgendein Zuschauer etwas reingerufen und der Schiri hat mich in diesem Moment nur angeschaut. Jetzt will er meinen Namen haben. Das ist lächerlich.«
Nicht nur Stratos fühlte sich vom Unparteiischen benachteiligt. Chefcoach Ermisch rief entrüstet zu den sich ebenfalls nicht gerecht behandelt fühlenden Schmermbeckern (»Der Dayangan macht eine Schwalbe nach der andere«) rüber: »Jetzt meckert bloß nicht rum! Der hat Eurer Kloppertruppe doch nicht eine einzige gelbe Karte gezeigt.« Und sogar der ansonsten eher zurückhaltende Mariusz Rogowski ballte jubelnd die Sieger-Faust vor Schiedsrichter Bergers Gesicht, als würde es sich beim Mann in Schwarz um einen unfairen SVS-Kicker handele, dem man es eben so richtig gezeigt hat.
Wie gut, dass jetzt erst einmal wegen des anstehenden Totensonntags zwei Wochen lang spielfrei ist und der SCV in dieser Zeit Spitzenreiter bleibt. Der Blick auf die Tabelle dürfte nämlich genügend Genugtuung hervorrufen, auf dass sich die Gemüter bald wieder beruhigen mögen. Denn wer die Verler Sichtweise über die Leistung des Pfeifen-Mannes teilt, sollte sich um so mehr darüber freuen, dass »Im Trog« drei nicht unbedingt eingeplante Auswärtspunkte entführt wurden.

Artikel vom 14.11.2005