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»Waren überrascht und geschockt«

Handball-Oberliga: Union Halles Coach Andreas Gohr tritt zurück

Von Stephan Arend
Halle (WB). Andreas Gohr ist nicht mehr Trainer des Handball-Oberligisten Union Halle. Diese Nachricht sorgte bei seinen Spielerinnen für Entsetzen.

Eine gewisse Resignation war nach der jüngsten Niederlage in Wettringen schon aus der Stimme des Coaches herauszuhören. Doch dass er nach fünfeinhalb Jahren in der Lindenstadt das Handtuch werfen würde, damit hatten seine Schützlinge wirklich nicht gerechnet. »Wir waren überrascht und geschockt. Zumal das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer absolut intakt war.« Mannschaftsführerin Edda Sommer macht kein Hehl aus ihrer Enttäuschung. Die schwere Verletzung von Julia Behnke (Karriere-Ende) und der Ausfall von Torfrau Sandra Huck waren ohnehin Stiche ins Haller Herz. Und jetzt muss das Team, das mit 4:10 Punkten den vorletzten Platz belegt, auch noch auf einen ausgewiesenen Handball-Fachmann verzichten.
Andreas Gohr, seit diesem Frühjahr Besitzer der A-Lizenz, betont ebenfalls das gute Verhältnis zur Mannschaft. Die Gründe für seinen Rücktritt deutet er nur an, weil er »keine schmutzige Wäsche waschen« will. Von den Verantwortlichen ist er aber in puncto Personalpolitik enttäuscht: »Sieben A-Jugendliche sind zwar wichtig für die Zukunft. Doch im Moment können sie uns nicht wirklich weiterhelfen. Im Verein geht es nicht voran. Ich bin der Überzeugung, dass ich mit der aktuellen Mannschaft den Klassenerhalt nicht schaffen kann.«
Die Übungseinheit gestern leitete Co-Trainer Oliver Huck. Frauenwart Karl-Heinz Tonn war nicht zu erreichen, lud allerdings für heute zu einem Pressegespräch ein - schriftlich.

Artikel vom 11.11.2005