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»Solidarität immer bewusst gelebt«

Jubilarehrung der Transnet Ortsverwaltung Osnabrück-Emsland im Westfalenhof in Rahden

Rahden (WB/bös). »Für ihre langjährige Treue zur Gewerkschaft werden auch in diesem Jahr Eisenbahner und Eisenbahnerinnen geehrt«, so der Leiter der Transnet-Ortsstelle Rahden, Hermann Wiefhoff

»Insgesamt haben wir heute neun Mitglieder auszuzeichnen«, berichtete Wiefhoff, »und zwar Willi Gehlker, Wilfried Grosse-Bursiek, Anna Horstmann, Friedrich Klostermeyer, Karl-Heinz Langhorst, Günter Lückemeier, Rudi Schnür und Wilhelm Schröder für 50-jährige Treue und für 25-jährige Treue Hermann Tinnemeier. In seiner Festrede nahm sich der Bezirksvorsitzende der Transnet-Region Niedersachsen/Bremen, Uwe Rosenberger, die aktuellen Querelen rund um die Koalitionsverhandlungen vor. »Die Politiker sind im September nicht gewählt worden, um über Posten und Personalien zu schachern. Union und SPD haben den Auftrag, eine Regierung zu bilden, dessen müssen sie sich bewusst sein«, sagte der Gewerkschafter. Transnet fordere die künftige Bundesregierung zu einer Neuausrichtung der Verkehrspolitik auf. »Mobilität human gestalten« müsse die Losung der Zukunft sein, sagte Rosenberger. Eine Million Menschen arbeiteten heute bereits in der Bahnbranche und im öffentlichen Personennahverkehr. Die Branche habe also eine große arbeitsmarkt- und verkehrspolitische Bedeutung. Und: Ein hohe Mobilitätsniveau zu gewährleisten, sei »kein Luxus, sondern die Grundvoraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, aber auch für die Wahrung beruflicher Chancen für mehr Lebensqualität. Das sei eine Aufgabe staatlicher Daseinsvorsorge. Mit Interesse habe man daher zur Kenntnis genommen, dass die Koalitionsarbeitsgruppe Verkehr die Investitionen in diesem Bereich spürbar erhöhen wolle. »Die Schiene muss noch stärker als bisher gefördert werden«, regte Rosenberger an. Es gebe Nachholbedarf aufgrund der Versäumnisse vergangener Jahrzehnte.
Rosenberger würdigte in Rahden im Hotel »Westfalen Hof« vor allem die Leistungen der Jubilare. Viele der heutigen Senioren hätten nicht nur das Zusammenwachsen der Bahn, sondern auch den schwierigen Umwandlungsprozess der Behörde »Deutsche Bundesbahn« in ein privatwirtschaftliches Unternehmen aktiv mitgestaltet. »Dafür, aber bei weitem nicht nur dafür, gebührt ihnen Anerkennung und Dank«, so Uwe Rosenberger. Das Engagement der Senioren sei ein wichtiger Bestandteil der gewerkschaftlichen Arbeit. Von Erfahrungen derer, die nicht mehr im Berufsleben stünden, profitierten auch die, die aktiv der Arbeit nachgingen. Gewerkschaft sei der Schmelztiegel von Generationen. Hier stünden Alt und Jung gleichberechtigt nebeneinander. An die Jubilare gerichtet, erklärte der Bezirksvorsitzende, mit ihrer langen Gewerkschaftszugehörigkeit hätten sie Solidarität in der Gesellschaft bewusst gelebt. Damit hätten sie einen bleibenden Beitrag für mehr Miteinander geleistet.

Artikel vom 12.11.2005