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Von Katrin Niehaus

Piumer
Aspekte

Schwer verdaulicher Brocken


Gibt es auf dem Poppenburg-Gelände im schlimmsten Fall eines Tages eine Ruine? Oder entstehen auf der gesamten Fläche Wohn-, Geschäfts- und Bürogebäude? Noch ist die Zukunft des Areals zwischen Vogelgitter und Finkenau zumindest teilweise ungewiss. Viele sehen in dem großen Gelände ein Filetstück, liegt es doch im Herzen Piums. Doch einige zähe Stücke erscheinen derzeit ungenießbar.
Der beste Happen, Villa samt Park im unteren Bereich, wurde inzwischen verkauft an einen privaten Investor. Und der hat viele Pläne. Politik und Verwaltung geht es jedoch um ein Gesamtkonzept. Wären da nur nicht die immobilen Altlasten . . . Ein schwer verdaulicher Brocken, vor dem so mancher bereits zurückgeschreckt ist, denn Umbau oder Abriss der alten Firmengebäude sind teuer.
Der Stadt Borgholzhausen wäre Einzelhandel an dieser Stelle sehr recht, aber alle Bemühungen in diese Richtung sind bisher fehlgeschlagen. Kein Investor möchte seinen Supermarkt im Zentrum an einer kleinen Nebenstraße wie der Finkenau verstecken. Alle wollen an die Durchfahrtstraße, um gesehen zu werden.
Guter Rat ist teuer: Der Stadt fehlt das Geld, um selbst mitzumischen. Sie kann zwar Rahmenpläne erarbeiten lassen, aber wie sollen diese aussehen? Lässt man alles offen - frei nach der Devise »Es wird sich schon richten« -, dann könnte das auch schief gehen. Schließlich handelt es sich um einen sehr komplizierten Bereich, in dem Gewerbe- und Wohnbebauung eng verwoben sind.
Wird jedoch ein sehr enges Korsett geschnürt, findet sich vielleicht niemand mehr, der dort Geld investiert. Ruinen gibt es mancherorts in Pium. Der alte Hof am Heidbreder Weg gehört dazu und auch das alte Solbad Ravensberg an der B 68. Fingerspitzengefühl ist auf dem Poppenburg-Gelände gefragt. Hier können Stadt, Eigentümer und mögliche Geldgeber nur gemeinsam Pläne schmieden, um auf der gesamten Fläche etwas Sinnvolles zu erreichen.

Artikel vom 12.11.2005