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OGS fordert und fördert Kinder

51 Grundschüler lernen im »Springenden Punkt« in Belke-Steinbeck

Von Antje Kreft (Text und Fotos)
Belke-Steinbeck (EA). Die Grundschulen in Enger und Spenge beteiligen sich an dem Konzept der Landesregierung zur Offenen Ganztagsschule (OGS) im Primarbereich. Der ENGERSCHE ANZEIGER stellt die Umsetzung des Projektes im Rahmen einer Serie vor. Heute: die Grundschule Belke-Steinbeck.
Die Tanzlehrerin Bettina Kessler macht den Kindern ordentlich Beine. Besonders gerne tanzen Osman (7), Lidija (7), Julia (6), Paulina (6), Sandra (6), Sinem (6) und Patrick (7) den »Chips«-, den »Gorilla«- und den »Känguru«-Tanz. Auch der Rock'n Roll ist bei den Kindern beliebt.
In der Offenen Ganztagsschule »Springender Punkt« spielen und lernen von Montag bis Freitag zurzeit 51 Kinder.
23 Jungen und Mädchen kommen in der Halbtagsbetreuung hinzu. Für viel Abwechslung mit Lern- und Spielangeboten sorgen die Sozialpädagogin Doris Rickert, die Erzieherinnen Andrea Niewöhner und Dorothea Pochmann und die pädagogischen Ergänzungskräfte Angelika Recklies und Kerstin Laker. Iris Riemer ist als Hauswirtschafterin angestellt.
Die Halbtagsbetreuung (8 bis 13 Uhr) gibt es in Belke-Steinbeck bereits seit 14 Jahren. 2003 wurde das Angebot um das Konzept »13+« erweitert. Seither werden die Kinder bis 16 Uhr (freitags bis 15 Uhr) betreut.
Träger des Angebotes ist seit zwei Jahren die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreisverband Herford. »Es geht darum, Eltern eine Möglichkeit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu geben. Die Nachfrage wächst stetig«, teilt Doris Rickert mit, die bereits seit 1991 als Sozialpädagogin an der Grundschule in Belke-Steinbeck arbeitet und die dortige OGS leitet. Seit Beginn des Schuljahres 2004/05 werden die Offene Ganztagsschule und die Betreuung »8 bis 13« mittlerweile parallel angeboten.
Nach dem Mittagessen und den Hausaufgaben (dabei werden die Kinder in Gruppen betreut) starten die Schüler in den zweiten Teil des Nachmittags. Darin erwarten sie abwechslungsreiche Kurse, in denen die Pädagogen versuchen, den vielseitigen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. »Die Kinder können in jedem Schulhalbjahr wieder neue Kurse wählen. Die Kurse sind dann aber bindend. In Schnupperstunden können die Kinder herausfinden, was ihnen am meisten Spaß macht«, erklärt Doris Rickert.
Die Kursangebote in Belke-Steinbeck sind vielfältig: Sportlich geht es beim Fußball, Hockey, Basketball, Einradfahren, Tanzen und Trampolinspringen zu. Auch in den Kursen »Spiele, Sport und Spannung«, »Komm, spiel mit mir« und »Freies Spielen« können sich die Kinder richtig austoben. Basteln ist in der »Kreativ-Ecke« und beim Filzen möglich.
Viel lernen mit Spaß und Spannung können die Kinder in der Klangwerkstatt, beim Vorlese- und Lesevergnügen, bei Holzarbeiten und im Kurs »English for beginners«.
Die Kinder bekommen außerdem die Gelegenheit, erste Erfahrungen mit dem Computer zu sammeln.
Mit der personellen Besetzung ist Doris Rickert zurzeit jedoch überhaupt nicht zufrieden. »Um unserem Anspruch ÝFördern und FordernÜ gerecht werden zu können, brauchen wir mehr Personal. Wir sind viel zu dünn besetzt. Die Fachkräfte haben kaum Vorbereitungszeit«, kritisiert die Sozialpädagogin. Sie wünscht sich, dass der Träger zusätzliche Stunden für die OGS zur Verfügung stellt.

Artikel vom 14.11.2005