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Neuer Chef für
37 Polizisten

Halles Wachleiter war Polizei-Lehrer

Halle (SKü). Die Haller Polizei hat nach mehrmonatiger Vakanz einen neuen Wachleiter. Lothar Eggert folgt Friedhelm Grübel, der im Sommer in den Ruhestand wechselte. Der 55-jährige Erste Polizeihauptkommissar besetzt die Führungsstelle zunächst aber nur kommissarisch. Erst die Polizeireform wird Klarheit schaffen.

Bei der Vorstellung von Lothar Eggert erläuterte Polizeidirektor Karsten Fehring, dass es auch nach der Reform die Position eines Wachleiters in Halle geben werde. Unklar sei aber noch, welchen Zuschnitt diese Stelle haben werde, ob und wie eine Verknüpfung mit dem Kommissariat in Halle erfolge. Mit der Reform müsse die Wachleiterstelle in Halle auch nochmal ausgeschrieben werden.
Zu den künftigen Polizeistrukturen im Kreis machte Fehring keine Angaben. Derzeit lägen die Vorstellungen von 29 Polizeibehörden beim Innenminister in Düsseldorf. Von dort werde ein struktureller Rahmen vorgegeben. Wenn das erfolgt sei, würden in der Kreispolizeibehörde Arbeitskreise zur Umsetzung gebildet. Auch würden dann Gespräche mit dem Personalrat geführt, erläuterte er die Reihenfolge. Und mit Blick auf die Kritik von Politikern wegen fehlender Einbindung unterstrich Fehring: »Die Organisation obliegt der Polizei.«
Lothar Eggert ist neuer Chef von 37 Beamten im Schutzdienst, die für Halle, Steinhagen und Werther zuständig sind. Für den Nachfolger von Friedhelm Grübel, der übrigens aus dem Ruhestand heraus Hilfestellung bei der Einarbeitung leistet, ist die neue Aufgabe in Halle eine große Umstellung. Denn beinahe 30 Jahre war er bei der Polizeischule im Einsatz, zuletzt als Fachbereichsleiter in Schloß Holte-Stukenbrock. Da die große Polizeireform - Verkleinerung der Stäbe, mehr Polizisten in den operativen Dienst - im Ausbildungsbereich bereits durchgeführt wurde, musste sich Lothar Eggerr nach Jahrzehnten im »Schuldienst« eine neue Verwendung suchen. Knapp über 30 Minuten fährt er jetzt täglich von seinem Zuhause in Schloß Holte-Stukenbrock zur neuen Dienststelle in Halle. Und der Vater von drei erwachsenen Kindern (Hobbys: Wohnmobil, Gitarre, Angeln, Segeln) ist froh, in Halle »mit offenen Armen aufgenommen« worden zu sein, freut sich auch über den Vertrauensbeweis ihm gegenüber.
Der Verkehrsrechtler und frühere Leiter des Fahr- und Sicherheitstrainings bei der Polizei hat bei seiner ersten Schwerpunktaktion gegen Temposünder an Schulen und Bushaltestellen (das WB berichtete gestern) mit Erschrecken festgestellt, wie sehr doch die Verkehrsdisziplin leidet. Mit Tempokontrollen will er daher einen Schwerpunkt seiner Arbeit setzen. Im Kreis gab es in diesem Jahr schon 33 Unfalltote. Zusammen mit Bezirksbeamten will er jetzt die »Brennpunkte« besichtigen.

Artikel vom 11.11.2005