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Oh Schreck, Hille vor Comeback

Gute Küche von Mama Kuschmann und FCG-Lazarett bereiten Weber Sorgen

Gütersloh (dh). Drei Versuche hat der FC Gütersloh 2000 in dieser Saison bislang unternommen, um einer Bundesliga-Reserve alle drei Punkte abzujagen. Gelungen ist dies nicht. Versuch Nummer vier soll am Sonntag diese Negativserie brechen und gleichzeitig eine neue Rekordmarke setzen: Vier Siege am Stück hat der FCG in dieser Spielzeit noch nicht zustande gebracht.

0:3 in Dortmund, 0:0 in Ahlen, 1:1 auf Schalke - und jetzt kommt der VfL Bochum II zur Spitzenpartie des 15. Oberliga-Spieltags in den Heidewald. Eventuell sogar mit seinem Top-Torjäger und ehemaligen FCG-Kicker Sebastian Hille, dessen Verletzung sich nicht als Bänderriss entpuppte und dessen Schwellung am Sprunggelenk bereits abgeklungen ist. »Ich wäre nicht böse drum, wenn er nicht dabei ist«, hoffte Dr. Jörg Weber noch am Donnerstag - vermutlich vergeblich. Zudem darf Coach Manfred Wölpper wohl mit Unterstützung aus dem spielfreien Profilager rechnen. Sören Colding ist auf jeden Fall mit von der Partie, auch ein Momo Diabang hat den mit dem FCG punktgleichen VfL bereits in der Vergangenheit verstärkt.
»Ich sehe am Sonntag keinen Favoriten, die Partie ist völlig ausgeglichen«, erwartet Dr. Jörg Weber völlig zurecht eine ganz schwere Aufgabe für seine Mannen: »Der VfL spielt einen hervorragenden Ball und verfügt zudem über einige glänzende Individualisten wie U 21-Nationalspieler Dennis Grote. Ich erwarte ein intensives und temporeiches Spiel vor mehr als 2000 Zuschauern.«
Viel Arbeit wird also auf FCG-Torhüter Alexander Kuschmann zukommen. »Alex spielt bei uns eine gewichtige Rolle - in jeder Beziehung«, schmunzelt Weber über seinen Leistungsträger, der nach einem Jahr ohne Wettkampfpraxis seit dem Sommer ein paar Pfunde zu viel mit sich rumschleppt: »Er weiß, dass er an seiner Fitness arbeiten und abspecken muss. Aber eine Radikaldiät kommt natürlich nicht in Frage. Mir bereiten angesichts der guten Küche bei Mama Kuschmann die bevorstehenden Wochen allerdings einige Sorgen.« Sportlich ist Kuschmann indes über jeden Zweifel erhaben. »Er interpretiert die Rolle des Schlussmanns genau so, wie ich sie mir vorstelle. Alex liest das Spiel genau und wirkt beruhigend auf seine Vorderleute. Er ist einfach ein absolut souveräner Schlussmann«, lobt Weber.
Doch nicht nur die Küche im Hause Kuschmann bereitet Sorgen, auch das Gütersloher Lazarett beherbergt noch einige Härtefälle. Definitiv Ausfallen wird der zuletzt starke Frederic Kollmeier, der mit einer Einblutung im Adduktorenbereich zehn Tage lang pausieren muss. Marco Antwerpen und Kurtulus Öztürk sind erst am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Auch der frühere Bochumer Marcus Fischer gönnte sich eine dreitägige Pause, um mit einer Enzymkur den Heilungsprozess in seinem lädierten Fuß zu beschleunigen.
Ein dickes Fragezeichen steht zudem hinter Tibor Nadj, der Vaterfreuden entgegen sieht. Ausgerechneter Geburtstermin ist der Sonntag, seine Frau weilt bereits in der hanseatischen Heimat Hamburg. »Vielleicht bimmelt am Samstag das Handy und Tibor ist weg«, geht laut Weber das freudige Ereignis im Hause Nadj natürlich eindeutig vor. Doch für den Fall der Fälle ist dem FCG-Coach nicht bange: »Sören Siek sowie Piet Behrens warten ungeduldig auf ihre Chance. Und Yusuf Kaba hat zuletzt erst in Hüls bewiesen, dass er zur Belebung unseres Offensivspiels beiträgt.«

Artikel vom 12.11.2005