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Freunde seit Kindergarten-Zeiten

»Sport ist mein Leben«: Marcel Rogalla und Marcus Gerkens kicken beim VfB

Von Mario Lüke (Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Sport ist mein Leben« heißt die Serie, in der das WESTFALEN-BLATT Sportlerinnen und Sportler vorstellt, die in ihren Vereinen Besonderes leisten oder geleistet haben. In Folge 43 geht es um die Freunde Marcel Rogalla und Marcus Gerkens, die beide beim VfB Schloß Holte aktiv sind.

Sie sind nahezu unzertrennlich und kennen sich bereits seit dem Kindergartenalter, seit mehr als einem Jahr spielen sie nun wieder in einer Mannschaft. Ihr großes Hobby ist der Fußball, der Sport, der beide seit gut 16 Jahren verbindet. Marcel Rogalla (20) ist Torwart, Marcus Gerkens (21) Mittelfeldakteur beim Bezirksligisten VfB Schloß Holte. Woche für Woche kämpfen beide um wichtige Punkte, sind sie in ihrem Team doch absolute Leistungsträger. Trotz ihres noch jungen Alters können die beiden schon von so einigen Erlebnissen in ihrem Fußballerleben erzählen.
Marcus Gerkens wurde das Interesse am Fußballspielen praktisch in die Wiege gelegt. Großvater Roland Voigt war seiner Zeit bei Borussia Dortmund und bei Schalke 04 aktiv und wurde folglich im heimischem Garten zum Torwart degradiert, als Klein-Marcus voller Elan an das Leder kickte. Als er schließlich mit seinem Kumpel Marcel Rogalla in den VfB Schloß Holte eintrat, machte sich der frühe Fleiß für »Herr Bert«, wie er von seinen Freunden genannt wird, bezahlt. »Da hatte ich noch eher Stürmerqualitäten«, so der 21-Jährige, der in der C-Jugend einmal 18 Tore in vier Spielen erzielte. Rogalla glänzte zunächst als Außenverteidiger mit der linken »Klebe«. »Bei einem Hallenturnier fing unser Torhüter an zu weinen, weil er in fünf Minuten sechs Gegentore kassiert hatte. Da musste ich in den Kasten, habe nur noch einen Treffer kassiert und bin seither nicht mehr zwischen den Pfosten weg gekommen«, erzählt Rogalla.
Im Jahr 1999 trennten sich dann die Wege der beiden Freunde von der Holte. Keeper Rogalla war nicht zuletzt aufgrund seiner Stärken auf der Linie und im Herauskommen in das Visier höherklassiger Vereine gerückt, so dass der lautstarke Motivator den Wechsel zum SC Verl wagte und diesen nie bereute. »Es war irgendwie komisch, meine Kumpels wie Marcus einfach zurück zu lassen. Aber irgendwie hat es mich dann doch gereizt«, erklärt der 20-Jährige, der die plötzliche Professionalität des damaligen Regionalliga-Clubs schnell zu spüren bekam. Auch bei Marcus Gerkens wurde mehrfach angefragt, der antrittsschnelle Techniker, der laut eigener Aussage noch an seinem Kopfballspiel arbeiten muss, legte aber immer Wert darauf, zusammen mit seinen besten Bekannten in einem Team zu agieren. »Ich wollte bei den Jungs bleiben, das war mir damals am allerwichtigsten«, so Gerkens.
Nach Björn Pähler - heute SV Hövelhof - schaffte auch Marcus Gerkens schließlich den direkten Sprung in die erste Seniorenmannschaft des VfB Schloß Holte, biss sich fest und wurde durch den damaligen Trainer Olaf Sieweke für sein akribisches Auftreten mit einem Stammplatz belohnt. Sieweke war es auch, der im vergangenen Jahr Marcel Rogalla zurück an die Oerlinghauser Straße holte, nachdem dieser kurz vor der Vertragsunterzeichnung bei Germania Westerwiehe stand. »Da hatte ich auch noch ein Wort mitzureden, Marcel musste einfach wieder zurückkommen«, freute sich natürlich auch Kumpel Marcus Gerkens, dass »Agalla« doch an seine alte Wirkungsstätte wechselte.
»Ich bin froh, wieder beim VfB zu spielen«, sagt Rogalla, der in diesem Jahr den Posten zwischen den Pfosten sicher hat. Marcus Gerkens ist Tempomacher über die rechte Seite unter Trainer Udo Stöck. »Sieweke war etwas impulsiver, Stöck ist vom Typ her etwas ruhiger. Beides hat seine Vorteile«, erklären die beiden Freunde, die vor allem die Kameradschaft und Teamfähigkeit in ihrer Bezirksligatruppe loben.
»Wenn man sich sonst nie sieht, kommen dann alle Mannschaftskollegen zum Training zusammen. Es gibt doch kaum etwas Schöneres«, unterstreichen Marcel Rogalla und Marcus Gerkens, dass der Sport in der Tat verbindet. Verbunden hat er auch die beiden, für die die Bezirksliga vermutlich noch keine Endstation sein wird. »Wenn sich irgendwann eine Möglichkeit ergibt, höher zu spielen, wird das natürlich eine Überlegung Wert sein«, äußern sich die Fußballverrückten zwar vorsichtig, aber vor allem zielstrebig.

Artikel vom 11.11.2005