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Trifft alte Bekannte: TuRa-Torwart Frank Reineke.Foto: Schlotjunker

Erst Schlangen besiegen -
dann nach China fliegen

Handball: Frank Reineke feiert Wiedersehen beim VfL

Schlangen (ma). Schon wieder ein Handball-Spitzenspiel in Schlangen. Eine Woche nach der Toppartie der Damen des Bezirksligisten VfL Schlangen, die diesen Sonntag bei der HSG Holzhausen/Hartum II (13 Uhr) antreten, fordern die Herren um 18 Uhr in heimischer Halle den Kreisliga-Spitzenreiter TuRa Elsen heraus.
Dabei werden die Schlänger im Elsener Tor einen alten Bekannten entdecken. TuRa-Keeper Frank Reineke kam im Alter von zehn Jahren nach Schlangen, schloss sich dem VfL an, für den er dann bis zur A-Jugend aktiv war, ehe er von Detlev Schubert zur HG Paderborn geholt wurde.
»Ich bin oft in der alten Heimat. Zuletzt war ich auf Schlänger Markt hier. Da haben mich einige angesprochen, warum ich im hohen Alter von 41 Jahren noch aktiv bin«, schmunzelt Reineke. Elsens Keeper, den sein Trainer Michael Steffan in Abwesenheit des zweiten Keepers Chris Sulek, von Beginn an bringen wird, reizt die besondere Atmosphäre in der Rennekamphalle immer noch. »Sonntagabend ist in Schlangen halt Handballzeit. Da geht es in der Halle schon mal hoch her. Anschließend wird aber zusammen ein Bier getrunken«, freut sich Reineke schon. »Deswegen wollte ich das Spiel auf keinen Fall verpassen«, gibt Reineke zu, der Elsen dann wegen einer Dienst-Reise nach China zwei Wochen fehlen wird.
Dass die Schlänger wegen ihm noch motivierter zur Sache gehen werden ist ihm klar. »Da will sicher jeder gegen mich ein Tor machen«, denkt Reineke. Über den aktuellen Kader ist er bestens informiert. Mit Tobias Schulte fehlt sicherlich ein wichtiger Mann, aber auch ohne ihn ist der VfL ein schwerer Gegner. »Die gehen 60 Minuten nach vorn. Da dürfen wir uns nicht so einen Flop wie am vergangenen Sonntag in der zweiten Halbzeit gegen Müssen leisten.« Damit spielt der Keeper auf die 19 Gegentore an, die sich die TuRa, die selbst kaum noch Druck nach vorne entwickelte, an. Elsens Trainer Michael Steffan hat das auch erkannt und legte diese Woche im Training das Hauptaugenmerk auf den konditionellen Bereich.
»In Schlangen erwartet uns ein Hexenkessel. Die Schlänger werden Hundert Prozent geben, da dürfen wir uns keine Schwäche erlauben«, weiß Steffan. »Das wird eine enge Partie. Die beste Abwehr der Liga trifft auf den besten Angriff. Für uns ist das eine Herausforderung, ein richtungsweisendes Spiel. Auch, wenn mit Björn Köhler wahrscheinlich ein wichtiger Spieler ausfällt, werden wir die Nase aber knapp vorne haben«, meint Steffan und ist damit einer Meinung mit Reineke: »Wir gewinnen am Ende mit drei, vier Toren.«
»Für mich ist Elsen auch Favorit«, stapelt Schlangens Trainer Rolf-Dieter Möller tief. »Die TuRa ist im spielerischen Bereich stärker und ist auch personell besser besetzt. Wir müssen sehen, dass wir die Elsener nicht zu ihrem schnellen Spiel kommen lassen. Das heißt, in der Abwehr sicher zu stehen und vorne möglichst sicher abzuschließen«, gibt der Trainer die Taktik vor.
Ein Problem hat Möller noch mit der Besetzung des rechten Rückraums. Florian Ruth, der gegen Oerlinghausen auf dieser Position eine starke Leistung zeigte, ist diesmal nicht dabei. Deshalb wird Möller wohl Christian Niehoff Spielanteile verschaffen, auch, wenn der zuvor schon für die A-Jugend aktiv war. »Wir sind zwar nur Außenseiter, aber mit großem kämpferischen Einsatz und der Unterstützung einer hoffentlich großen Kulisse, haben wir vielleicht eine Chance«, hofft Möller, der Elsens Torwart Reineke übrigens in der Jugend eine Zeit lang trainiert hat.
Die Handball-Damen des VfL Schlangen müssen nach der ersten Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den Tabellenführer nun versuchen, bei der HSG Holzhausen-Hartum II die verlorenen Punkte zurückzuholen. »Wir haben darüber noch mal kurz gesprochen und kamen zum Schluss, dass wir gegen Nordhemmern einfach schlecht gespielt haben. Da fehlte der Einsatz und die Kreativität«, erklärt Trainer Björn Depping. »Das Spiel ist damit abgehakt. Ich glaube nicht, dass wir jetzt abgleiten. Unser Ziel ist weiterhin, oben mitzuspielen. Dass wir das können, haben wir in den ersten fünf Begegnungen gezeigt. Nordhemmern wird auch noch Punkte abgeben. Wir müssen jetzt nur am Ball bleiben«, so Depping. Nicht am Ball sind am SonntagConny Hinzen und Torfrau Claudia Michalke.

Artikel vom 11.11.2005