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Im Galopp über die ersten Hindernisse

Reitabzeichen in Bronze und Silber - 16 Schlänger trainieren regelmäßig für den großen Tag

Von Mario Berger (Text und Foto)
Schlangen (SZ). Lautstarke Kommandos in Richtung Pferd und Reiter schallen durch die große Reithalle des Schlänger Reit- und Fahrvereins. Grund für die manchmal auch strengen Anweisungen: die Lehrgangsleiterin Katrin Fuest bereitet 16 Schüler auf die Prüfungen für das Reitabzeichen in Bronze und Silber vor.

»Am Sonntag, 18. Dezember, ist es soweit, dann stehen die Prüfungen an, und es wird wieder ernst«, betont Katrin Fuest, die den Reitabzeichenlehrgang im Reit- und Fahrverein Schlangen leitet und auch die Prüfungen abnimmt. Mit dem erworbenen Abzeichen können die Reiter an offiziellen Turnieren teilnehmen. In diesem Jahr sei die Vorbereitungszeit besonders kurz. »Die 16 Teilnehmer haben diesmal nur zehn Wochen Vorbereitungszeit gehabt«, erklärt die 33-Jährige.
Auf dem Programm stehen zwei Mal wöchentlich Übungen im Springen und in der Dressur. Neben dem rein praktischen Teil gibt es auch eine theoretische Ausbildung. »Der Theorieteil wird meistens unterschätzt«, sagt Fuest, die für den Reitverein Paderborn an Turnieren teilnimmt. »Die Reitfreunde müssen wissen, wie man ein Pferd richtig behandelt.« Schließlich sei der Umgang mit den Tieren eine riesige Verantwortung.
Aber so richtig Spaß macht es den Schülern nur auf dem Rücken der Pferde. So auch Bettina Meise, die das Abzeichen in Bronze machen möchte: »Vor einem halben Jahr habe ich noch nicht ans Springen gedacht, bis zu diesem Zeitpunkt bin ich nur Dressur geritten.« Anfangs sei das Springen noch ein ganz mulmiges Gefühl gewesen, aber jetzt sei das schon ein bisschen zur Gewohnheit geworden.
Gestartet ist die 27-Jährige mit kleinen Hindernissen. »Meine ersten Sprünge gingen über ein 0,5 Meter hohes Hindernis«, berichtet sie und fügt hinzu, »beim ersten Mal ist das schon eine gewaltige Leistung.« Zusammen mit ihrem Pferd Paddy geht es mittlerweile schon über Hindernisse der L-Klasse. Über die anstehende Prüfung macht sich Bettina Meise keine Sorgen: »Ich bin hochmotiviert und die Leistung stimmt.«
Auch Katrin Fuest sieht in dem Training, so wie in der Vorbereitung absolut keine Pflichtveranstaltung. Für die gebürtige Paderbornerin, die schon seit ihrem fünften Lebensjahr reitet, ist der Umgang mit Pferden zur Passion geworden. »Ich unterrichte seit elf Jahren«, sagt die Reitwartin, mit einem Trainer-C-Schein. Das sei nicht immer einfach gewesen. Besonders nach einem langen und stressigen Arbeitstag müsse man sich manches Mal aufraffen. Es sei schon ein hartes Stück Arbeit die Reiter optimal auszubilden. Wirklich bedauert habe sie die Entscheidung nie. »Der Erfolg gibt mir recht«, freut sich die 33-Jährige. Es sei ein schönes Gefühl zu sehen, wenn die Teilnehmer erfolgreich abschneiden. »Ich mag es, mit Menschen und Tieren umzugehen, dass hat mir schon immer große Freude bereitet.«

Artikel vom 11.11.2005