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Rektor verlässt das Haus des Lernens

Gerhard Steinborn geht mit 58 Jahren vorzeitig in den Ruhestand

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Nach 30 Jahren Schuldienst -Êdavon 23 Jahre als Rektor -Êwurde jetzt Gerhard Steinborn vorzeitig in den Ruhestand verabschiedet. Schüler und Lehrer bereiteten dem langjährigen Chef der Gemeinschaftsgrundschule Höxter eine gelungene Abschiedsfeier, in der das Wirken Steinborns im Mittelpunkt stand.

Alle Redner bedauerten, dass Steinborn mit seinen erst 58 Jahren viel zu früh in den Ruhestand gehe. Doch gesundheitliche Probleme hatten diesen Schritt notwendig gemacht. Schulamtsdirektor Hermann Schmitz ging auf den Lebenslauf des in Sachsen geborenen ein, der sich zunächst für eine Gärtnerlehre entschloss. Anschließend absolvierte er sein Lehramtsstudium in Paderborn. Sein erster Einsatz als Lehrer führte ihn 1975 nach Stahle. Bereits 1982 übernahm er an der Gemeinschaftsgrundschule am Nikolaitor in Höxter kommissarisch die Leitung. 1984 wurde er Rektor.
Der Schulamtsdirektor wies darauf hin, dass sich Steinborn seine Liebe zur Natur stets erhalten und versucht habe, sie den Kindern näher zu bringen. Unter anderem habe er die Waldjugendspiele koordiniert, außerdem nahm der nun pensionierte Schulleiter zeitweise einen Lehrauftrag an der Uni Paderborn an.
Hermann Schmitz betonte, dass Leitungs- und Erziehungsarbeit nicht messbar sei, dennoch sei ihm bewusst, wie sehr sich Gerhard Steinborn für das »Haus des Lernens« eingesetzt habe.
Maria Franke, Leiterin des Fachbereichs Bildung bei der Stadt Höxter, bedankte sich im Namen des Schulträgers für die geleistete Arbeit. »Es war eine schöne gemeinsame Zeit und wir sind stets zu guten Ergebnissen gekommen«, betonte sie. Sie erinnerte daran, dass Gerhard Steinborn und Gabriele Popp-Linder vom Kinderschutzbund maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Offene Ganztagsgrundschule im Schulhaus Nikolaitor an den Start gehen konnte.
Martin Kreuzer, ehemaliger Schulpflegschaftsvorsitzender, dankte für die »tolle Zusammenarbeit«. Gleichzeitig richtete er einen Appell an alle Lehrer und Eltern: Sie seien gefragt, damit endlich die Querelen mit der benachbarten Katholischen Grundschule beigelegt würden. Gabriele Popp-Linder lobte Steinborn als einen »zuverlässigen Partner«, der dem Kinderschutzbund stets hilfreich zur Seite gestanden habe.
Steinborn vergleich seine Zeit als Rektor mit einem Wetterbericht: »Sie war heiter bis wolkig, aber vorwiegend heiter. Es hat Spaß gemacht, hier zu arbeiten. Diese Schule ist auf dem richtigen Weg.« Abschließend regte er dazu an, dass die Landesregierung die Bekenntnisschulen abschaffen solle: »Erst dann herrschen gleiche Voraussetzungen.«

Artikel vom 11.11.2005