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Kartons werden knapp

Lenzinghauser Grundschüler sammeln für Kinder in Rumänien

Von Julia Lüttmann
Lenzinghausen (SN). Mehr als 50 Bananenkartons stapeln sich im Klassenraum der 2c der Grundschule Lenzinghausen: Spielzeuge, Kleidung, aber auch Zahnpasta und Schokolade haben die Schüler für Kinder in Siebenbürgen gesammelt. »Es hat sich gelohnt«, findet Nils. Die Spenden werden im Gottesdienst an Heiligabend an Kinder in Rumänien verteilt.

Mit den Spenden wird die Rumänienhilfe von Sita von Eckardstein aus Lage unterstützt. Ein Einzelprojekt ihrer engagierten Arbeit für die Menschen, denen oft das Nötigste fehlt, ist ein Internat in Klausenburg in Siebenbürgen. Dort werden die Kinder nicht nur unterrichtet, es wird auch sichergestellt, dass sie eine warme Mahlzeit am Tag erhalten - nicht selbstverständlich für die Kinder. Selbstverständlich ist dagegen, dass auch die Kinder etwas zu ihrem Lebensunterhalt beitragen: durch ihren Gesang. In ihrer Heimat bekommen die jungen Sänger für ihre Auftritte Kartoffeln oder andere Lebensmittel, in Deutschland bitten sie im Rahmen einer kleinen Tournee um Spenden.
Bei einem Konzert in Bünde wurden auch die Klassenlehrerinnen Christina Hellmich (2c) und Bettina Wolff (3a) auf das Projekt aufmerksam - und die Grundschüler in Lenzinghausen waren sofort bereit, für ihre Altersgenossen in Siebenbürgen zu sammeln, als sie von deren Lebenssituation hörten: »Manche haben gar kein Haus«, »Die Kinder haben kein Geld«, zählten die Schüler auf. »Das hat mich ganz schön traurig gemacht«, betont Melissa.
Um so engagierter waren die Kinder dabei, Spenden zu sammeln: Neuwertige Kleidung und Spielsachen, Zahnbürsten und vieles mehr trugen sie zusammen und verpackten es in den großen Pausen in Bananenkartons. Dabei war die Spendenbereitschaft in Lenzinghausen so groß, dass sogar die Kartons knapp wurden.
Wer also am heutigen Freitag, dem letzten Tag der Aktion, noch eine Spende abgeben möchte, der wird gebeten, einen Bananenkarton mitzubringen.
Und auch die Grundschüler wollen den letzten Tag der Aktion nutzen - und mit Gesang für die Kinder in Rumänien sammeln: Wenn die Tüten nach dem Martinssingen überquellen, geht ein Teil der Süßigkeiten nach Siebenbürgen, verspricht Nils.

Artikel vom 11.11.2005